NFL

  • Postseason Week 2 und damit die Divisional Round steht heute und morgen auf dem Programm. Sechs Teams qualifizierten sich durch Siege in der Vorwoche für diese Runde, zwei weitere kamen durch ihren jeweils besten Record der Regular Season in ihrer Conference direkt rein. Dabei handelt es sich um die Ravens (gegen die Texans) und die Niners (gegen die Packers), die in ihren Heimspielen als klare Favoriten angesehen werden: Baltimore gewann das Regular Season-Duell gegen Houston in Week 1 deutlich mit 25:9, zwischen San Francisco und Green Bay gab's in den letzten Monaten kein Aufeinandertreffen. Potenziell spannender gestaltet sich dann wohl der Sonntag: Die Bucs wollen nach dem deutlichen Sieg bei den Eagles nun auch bei den Lions für einen Upset sorgen, später stehen sich Josh Allen und die Bills und Patrick Mahomes und die Chiefs im Highmark Stadium gegenüber. Das Wetter kann an diesem Wochenende auch wieder eine Rolle spielen (aber hoffentlich nicht für Verlegungen sorgen), Temperaturen unter dem Gefrierpunkt werden in Baltimore und auch Orchard Park erwartet.


    Die Divisional Round im Überblick (alle Zeiten MEZ):

    Sa, 22:30 Uhr: #4 Houston Texans @ #1 Baltimore Ravens (AFC)

    So, 02:15 Uhr: #7 Green Bay Packers @ #1 San Francisco 49ers (NFC)

    So, 21:00 Uhr: #4 Tampa Bay Buccaneers @ #3 Detroit Lions (NFC)

    Mo, 00:30 Uhr: #3 Kansas City Chiefs @ #2 Buffalo Bills (AFC)

  • Die Texans konnten in ihr verhältnismäßig kurzen Franchise-Geschichte noch nie in Baltimore gewinnen und das sollte auch am Samstag sich nicht ändern. Nach einer ersten Halbzeit in der man die Ravens nach Touchdowns von Nelson Agholor und Steven Sims (67-yd-Punt-Return) sowie jeweils einem FG auf beiden Seiten von Justin Tucker und Ka'imi Faibairn bei einem 10:10 halten konnte übernahm dann der klar favorisierte Gastgeber. Erst scorte Lamar Jackson selbst per Rush-TD im dritten Viertel, im Schlussabschnitt war die Partie nach weiteren Touchdowns von Isaiah Likely und erneut Jackson gelaufen, Tucker traf dann noch ein weiteres Field Goal zum 34:10-Endstand. Jackson schrieb dabei übrigens auch Geschichte: Er ist der erste Quarterback überhaupt, der in einem Spiel (egal ob Regular Season oder Playoffs) auf mindestens zwei TD-Pässe, zwei Rush-TDs, 100 Rush-yds und ein 100-Passer-Rating kam. Die Ravens ziehen damit erstmals seit elf Jahren wieder in das AFC Championship Game ein, damals schlug man dort auswärts die Pats und gewann später den Super Bowl XLVII gegen die Niners (auch als Harbaugh-Bowl bekannt).


    Deutlich spannender war das US-Primetime-Spiel in San Francisco. Kein Duell gab's in den NFL-Playoffs häufiger als das zwischen den Niners und den Packers und beide Teams lieferten - ob freiwillig oder unfreiwillig kann jeder für sich entscheiden. Die Gäste aus dem hohen Norden schienen noch voll im Rausch des klaren Erfolgs in der Vorwoche in Dallas gewesen zu sein, auch hier in jeglicher Hinsicht. Zum Ende des dritten Viertels behaupteten die Packers nach den Touchdowns von Bo Melton und Tucker Kraft sowie zwei Field Goals von Anders Carlson einen 21:14-Vorsprung während die Gastgeber bis hierhin nur durch Touchdowns von George Kittle und Christian McCaffrey scorten. Dass es am Ende nicht zu mehr reichen sollte lag am Ende daran, dass man a) Ungenauigkeiten des Gegners nicht ausnutzen und b) so viele Türen offen ließ, dass die Niners sich am Ende eine aussuchen konnten. Da waren eine Interception am Ende des dritten Viertels aus der San Francisco im Gegenzug nur ein Field Goal herausholte, ein Punt der Niners und dann ein vergebener FG-Versuch und letztendlich die Crunchtime in der McCaffrey eine wahnsinnige Lücke fand und mit 1:07 Minuten auf der Uhr die Niners mit 24:21 in Führung brachte. Und die Packers? Der letzte Drive versandete in einer Interception. Am Ende kämpften sich also die Niners zu einem 24:21-Sieg gegen die Packers und bleiben damit der Dauergast im NFC Championship Game (seit 2019 waren sie bis auf 2020 immer dabei, verloren aber zwei von drei dieser Partien und das eine Mal danach dann den Super Bowl).


    Damit kennen wir nun also schonmal die Spielorte der Conference Championship Games, die beiden Gästeteams werden dann heute ermittelt.

  • Am Sonntag konnten die Lions ihre traumhafte Saison mit einem 31:23-Heimsieg gegen die Bucs am Leben erhalten und sind damit erstmals seit 1991 ins NFC Championship Game eingezogen, sie machten es allerdings am Ende nochmal spannend. Eigentlich sah es beim Stand von 31:17 nach einem 9-yd-TD-Pass von Jared Goff auf Amron-Ra St. Brown mit 6:22 Minuten auf der Uhr schon wie eine klare Angelegenheit aus, aber die Bucs gaben sich hier noch nicht geschlagen, im Gegenteil: Man benötigte nur 105 Sekunden um seinerseits mit einem 16-yd-TD-Pass von Baker Mayfield auf Mike Evans zu antworten, die anschließende Two-Point-Conversion gelang allerdings nicht, sodass man zunächst nur auf 23:31 verkürzen konnte. Die Lions schafften es anschließend nur bedingt die Uhr zu melken, genauer gesagt bis zur Two-Minute-Warning als man per Punt den Ball zurückgeben musste. Tampa Bay bekam nun also noch eine letzte Chance um eine Overtime zu erzwingen, aber diese war recht schnell durch eine Interception vom Tisch. Die Lions treffen damit nun im NFC Championship Game auswärts auf die Niners.


    Also irgendwie muss man in Buffalo mittlerweile doch Alpträume haben. Zum fünften Mal in Folge erreicht man in dieser Saison die Postseason, zum dritten Mal seit 2020 trifft man auf die Chiefs und bislang war immer Feierabend - und das änderte sich am Sonntag auch nicht. Aber auf was für eine Art und Weise! Beide Teams schenkten sich überhaupt nichts, sodass sich für den Zuschauer ein munteres Spiel ergab in dem es ordentlich hin und her ging. Die Entscheidung fiel dann im Schlussviertel als beide Offenses in größere Probleme gerieten. Zunächst waren es jedoch die Chiefs, die per 4-yd-Rush-TD von Isiah Pacheco mit 27:24 in Führung gingen. Nachdem beide Teams anschließend jeweils zweimal den Ball sehr schnell wieder abgaben (Bills mit einem vergebenen vierten Versuch und einem Punt, Chiefs mit verlorenem Fumble und Punt) bekamen die Gastgeber mit 8:40 Minuten auf der Uhr den Ball und spielten sich in einem langen und mühsamen Drive in die Spielhälte der Chiefs. Mit 1:47 Minuten auf der Uhr schafften es die Chiefs den Drive noch außerhalb der Redzone zu halten, mit einer 4th&9-Situation auf der KC 26 mussten die Bills nun das Field Goal wählen und das gelang nicht: Tyler Bass vergab seinen 44-yd-Versuch, die Chiefs übernahmen an dieser Stelle und spielten die Zeit herunter. Kansas City steht damit bereits zum sechsten Mal in Folge im AFC Championship Game, dort bekommt man es nun in Baltimore mit den Ravens zu tun.


    Die Ergebnisse der Divisional Round im Überblick:


    AFC:

    #4 Houston Texans @ #1 Baltimore Ravens 10:34

    #3 Kansas City Chiefs @ #2 Buffalo Bills 27:24


    NFC:

    #7 Green Bay Packers @ #1 San Francisco 49ers 21:24

    #4 Tampa Bay Buccaneers @ #3 Detroit Lions 23:31



    Damit ergeben sich folgende Conference Championship Games:


    AFC:

    #3 Kansas City Chiefs @ #1 Baltimore Ravens


    NFC:

    #3 Detroit Lions @ #1 San Francisco 49ers

  • Kein Belichick in Atlanta: Die Falcons führten zwar zwei Gespräche mit dem Ex-Pats-Headcoach (und weitere Gespräche mit 13 anderen), laut ESPN's Adam Schefter hat man sich aber für den bisherigen Defensive Coordinator der Rams, Raheem Morris, als neuen Headcoach entschieden.


    Und auch die Panthers haben ihren neuen Headcoach gefunden: Der bisherige Offensive Coordinator der Bucs, Dave Canales, übernimmt bei Carolina.

  • Wir haben das Championship-Weekend erreicht! Am morgigen Sonntag ermitteln die AFC und die NFC ihre Champions und damit die Teilnehmer des Super Bowl LVIII, der in zwei Wochen in Las Vegas ausgetragen wird.


    Aus europäischer Sicht ist es in diesem Jahr praktisch, dass das AFC-Game zu unserer Primetime angesetzt wurde (die Reihenfolge wechselt jährlich). Mit den Chiefs sehen wir einen Dauergast, der schon zum sechsten Mal in Folge einen Schritt vor dem größten Spiel der Welt steht, allerdings zum ersten Mal in dieser Serie auswärts. Dem Kontrahenten werden aber keine schlechten Chancen bescheinigt: Die Ravens um den designierten MVP Lamar Jackson cruisten durch die letzten Wochen (die Niederlage in Week 18 gegen die Steelers sollte man angesichts geschonter Spieler nicht genauer in Betracht ziehen) und bekommen scheinbar genau zum richtigen Zeitpunkt Verstärkung: TE Mark Andrews konnte seit Mittwoch durchgängig trainieren und wurde von der Injury-Liste entfernt, es könnte also zum Comeback nach gut zweimonatiger Verletzungspause kommen. Können die Ravens nun die Chiefs von der Titelverteidigung abhalten oder sehen wir erneut Kansas City im Super Bowl?


    Interessant ist auch die Ansetzung in der NFC: Die Niners genießen das Heimrecht im Championship Game gegen die Lions, aber solch einen stabilen Eindruck wie es oft von einem Top-Seed erwartet wird lieferten sie zuletzt nicht ab. Wichtig für San Francisco ist, dass WR Deebo Samuel wohl zur Verfügung steht, der sich beim Zittersieg gegen die Packers in der Vorwoche an der linken Schulter verletzte. Und die Lions? Das Team um WR Amon-Ra St. Brown tritt in dieser Postseason nach zwei Heimsiegen das erste Mal auswärts an und hat durchaus ein gewisses Upset-Potenzial, mal schauen wie man den Blitz gegen Brock Purdy etablieren kann und welchen offensiven Impact Aidan Hutchinson haben kann - dann könnte das hier eine enge Geschichte werden. Wenn wir auf die letzten Jahre schauen: Die Niners absolvieren ihr viertes NFC Championship Game seit der 2019er-Season, zuletzt verlor man zweimal (beide Male auswärts) und gewann einmal (vor vier Jahren zuhause), insgesamt ist es sogar schon das 19. in der Franchise-Geschichte (NFL-Rekord). Und die Lions? Detroit steht nach 1991 erst zum zweiten Mal in der Super Bowl-Ära in dieser Runde.


    Die Conference Championship Games im Überblick (alle Zeiten MEZ):

    So, 21:00 Uhr: #3 Kansas City Chiefs @ #1 Baltimore Ravens (AFC)

    Mo, 00:30 Uhr: #3 Detroit Lions @ #1 San Francisco 49ers (NFC)