Hertha plant neues Stadion

Mit einer schnellen Einigung habe ich nicht gerechnet, wie ich oben schon vermerkte. Das hat mich überrascht. Die Außendarstellung war dann wohl von beiden Seiten dick aufgetragen um hinter verschlossenen Türen in Ruhe zu reden. Fakt ist das Hertha dem Senat weit entgegen gekommen ist. Aus Sicht von Hertha hätten sie mMn die Senatswahlen im Herbst ruhig abwarten können. Der alte Vertrag lief bis 2017. Wer sagt denn das nach den Wahlen die selben Leute verhandeln oder ähnliche Forderungen im Raum stünden? Etwas überhastet das Ganze. Es macht einen ziemlich merkwürdigen Eindruck erst geschockt zu reagieren um kurze Zeit später die Kröte beinahe komplett zu schlucken ... ohne Zeitdruck wohl bemerkt. Ohne Interna zu kennen, wage ich zu behaupten, dass Hertha seine Karten nicht optimal ausspielte.

Kennzahlen pro Jahr:
- Vertragsverlängerung bis 2025
+ einseitige Option für Hertha zur Verlängerung zu selbigen Konditionen bis 2030
- Miete: 5,25 Mio. Euro im Jahr (Grundbetrag)
+ 1 Mio. aus den Cateringerlösen (bei insgesamt 1,5 Mio. taxiert)
+ 500.000 Miete in 4 bis 5 Jahren

Unter dem Strich sind das 6 Mio. ab der Saison 2017/18 und 6,5 Mio. ab ca. 2020.

Das Thema hat sich verselbstständigt. Wenn Hertha dieses Ziel besaß, haben sie ein Etappensieg errungen. Die ganze Metropoleregion redet darüber. Nach dem Bekanntwerden erster Standorte in Berlin u. Brandenburg lassen sich zwei Reaktionen beobachten. Auf Berliner Boden folgt meist postwendend ein lautes NEIN, hier geht es nicht. Umbau Berliner Oly? Nö. Zweites Stadion direkt daneben auf dem Maifeld? Geht nicht. Tegel? Verplant. Tempelhof? Schlechte Idee. Ein Neubau ist sowieso blöd, das unterstützen wir nicht. Die neueste Reaktion kommt aus Kleinmachnow infolge einer aufkeimenden Diskussion zu Dreilinden. Ein Veto. Das werden sie nicht zulassen. Hertha läuft in Berlin gegen Betonwände. Die Lösung heißt allerorts. Besser es bleibt alles wie gehabt. Es ist kein Wunder das die alte Dame inzwischen ernsthaft über eine Lösung in Brandenburg nachdenkt. Ich habe nie damit gerechnet, muss ich zugeben. Für mich wahr klar, irgendwann wird der Senat einlenken. Sieht aber tatsächlich nicht danach aus. In Brandenburg jedenfalls reiben sie sich die Hände. Es entsteht ein regelrechter Wettbewerb. Vorgestern preschte Potsdam vor und bot Hertha öffentlich gezielt mehrere Flächen an, konkret mit Namen u. Adresse. Die Botschaft. Wir haben Bauland und unterstützen euch. Bei Babelsberg 03 werden sie die Luft anhalten. Heute zog Werder/Havel nach. Weitere Standorte wären KW, Ludwigsfelde, Oranienburg. Alle wollen Hertha. ... Und wie finden das die Nörgler in der Hauptstadt? Na klar, das lehnen sie och ab. Wie alles derzeit.

Zitat

Nicht nur Potsdam grätscht in die Standortsuche des Berliner Fußballvereins Hertha BSC hinein, jetzt macht auch Werder (Havel) Avancen, um den Verein nach Brandenburg zu locken. Ein Stadion könnte nach Rathausinformationen im Magna-Park entstehen, das Werderaner Gewerbegebiet liegt am Berliner Ring und würde sich laut Werders 1. Beigeordnetem Christian Große bestens für ein solches Bauprojekt eignen.

Hertha im Magna-Park?: Auch Werder will Hertha BSC holen - Nachrichten Potsdam-Mittelmark

Ich lese in den Foren nur Contra bei dem Thema mMn zurecht.
Der Berliner-Sport-Club hat sein Stadion in Brandenburg? Wäre mMn auch ein NoGo.

Dann sollen die ehr im hässlichen Oly bleiben.

Mal sehen, was die Zukunft bringt.

Das sind Befindlichkeiten. Hertha ist wie ich ... wir sind beide zu gleichen Teilen Berliner u. Brandenburger. Auch wenn einige es nicht wahrhaben wollen und eine politische Trennung aus verschiedenen Gründen sinnvoll erscheint, beide Länder sind zusammengewachsen. In gewisser Weise waren sie sich nie fremd oder getrennt. Schließlich gehörte Berlin bis 1945 zur Mark Brandenburg wie selbstverständlich. Buddel irgendwo in Berlin, du triffst immer auf märkischen Sand

Dreilinden, dafür müsste doch einiges an Wald abgeholzt werden, oder nicht? Das halt ich auf den ersten Blick für keinen geeigneten Standort. Jedenfalls ist das nicht umweltfreundlich.

Wie ist das Stadion jetzt eher fertig wie der Flughafen :D?

Der exakte Standort für das Stadion ist mir unbekannt. Und auf dein Argument kann ich eh nichts erwidern, ohne das ich mir auf die Zunge beiße

@SteffSn
Das sowieso. Bei Fertigstellung von BER ist bald darauf die Kapazität zu klein und sie fangen erneut an.

Zitat von SteffSn

Wie ist das Stadion jetzt eher fertig wie der Flughafen :D?

Ich tippe, dass das Stadion ehr fertig "wäre" so ~2025

Ich bin ja auch nicht gerade so ein Freund eines Stadions außerhalb Berlins, aber wenn es nicht anders geht, dann bleibt eben keine andere Möglichkeit. Ich wäre bei den Standorten nur gespannt darauf wie man das dann an den ÖPNV anbinden will - eine Regionalbahn kann wohl kaum das ersetzen was die verlängerte Stadtbahn und die U2 transportieren.

Im Fall von Ludwigsfelde könnte man die historische Anhalter-Vorortbahn (Strecke) reaktiveren. Ursprünglich sollte die Berliner S-Bahn bis Jüterbog fahren. Die Trasse darf bis heute nicht bebaut werden. Bis Ludwigsfelde wurde sie einst realisiert und befahren. Das wäre ein Ansatz. Im Fall Dreilinden existiert ebenfalls eine alte S-Bahn Trasse (Berlin-Wannsee -- Stahnsdorf). Sie sollte einmal bis Teltow verlängert werden.

1) Anhalter Vorortbahn – Wikipedia
2) Bahnstrecke Berlin-Wannsee–Stahnsdorf – Wikipedia