Sixpack Niederlage - ist der deutsche Fußball noch konkurrenzfähig?

  • Grundsätzlich bin ich Fan von einem Verein geworden, der Fußball spielt. Finde es aber zu einfach, dass nur darauf zu beschränken. Der Fußballverein ist eben nicht der Thekenverein um die Ecke, der für den Spaß spielt, sondern da spielen die Spieler professionell und verdienen damit ihr Geld, um sich Brot zu kaufen.


    Damit kann ich meiner Meinung nach nicht mehr nur in einem Sportverein/Fußballverein sein. Hier brauche ich zwangsläufig einen wirtschaftlichen Zweig und eine Idee, wie ich entsprechend den Fußballspieler auch bezahlen kann. Während das um die Ecke noch mit Augustiner und Tegernseer bestens funktioniert, läuft das im Profibereich natürlich nicht mehr.


    Also muss ich letztlich Umsatz generieren, um diese Kosten zu decken.


    Und diese Kosten sind mit der Zeit gestiegen, weil auch die Gehälter gestiegen sind. Und hier ist es die Frage, wie man es schafft, einen höheren Umsatz zu generieren, um da mitzugehen. Natürlich musst du das nicht, dann wirst du dich aber nicht weiterentwickeln. Wenn das für jemanden in Ordnung ist, dann ist das so.


    Die Entwicklung zeigt doch seit Jahren, dass mit Ausnahme des FC Bayern niemand in Deutschland mit der europäischen Spitze mithalten kann. Ich werfe schon mal 3 Euro ins Phrasenschwein, aber vor allem diese aktuelle CL Runde hat uns gezeigt, dass Geld eben doch Tore schießt.


    Ja, in erster Linie sind wir alle Fan geworden, weil wir den Sport toll finden. Aber wenn einem sowas wie Erfolg ein bisschen wichtig ist ( und mir persönlich ist es wichtig, ich fahre lieber nach London als nach Sandhausen! ), der wird seine Mannschaft mit Spielern ausstatten müssen, die Geld kosten. Und das muss irgendwo her kommen - und da kommt das Wirtschaftsunternehmen wieder ins Spiel.

  • Okay, dann sind wir da von Grund auf unterschiedlich. ?

    Natürlich ist Erfolg nett und international zu spielen ganz spannend.

    Aber Erfolg steht bei mir nicht über allem, ich spiele lieber in Liga 3 und fühle mich in meinem Verein ein Stück weit zu Hause. Und diese zu Hause Gefühl geht, wenn man ehrlich ist, je höher man spielt immer mehr verloren.


    Aber das geht jetzt auch zu weit am Thema vorbei ?

  • Na ob das zu weit geht, würd ich nicht sagen, immerhin hat die deutsche Liga auch einen entsprechenden internationalen Ruf, zwar einigermaßen fanfreundlich, aber geldfeindlich zu sein, und das zeigt sich dann eben auch daran, das es dadurch für bestimmte hochqualifizierte Fußballer ausgeschlossen ist, in diese Liga zu wechseln und deren fußballerische Qualität zu heben. So schließt sich quasi ein Kreis. Und am Ende liegt es wirklich an jedem selbst, was ihm persönlich wichtiger ist (ich bin da bisschen hin- und hergerissen, weil einerseits Liebe kennt keine Liga, andererseits war Europapokal spielen schon sehr geil). Dass Geld am Ende bei richtigem Umgang auch Tore schießt, ist klar, das sieht man ja auch innerhalb der Bundesliga.

  • "Die vergangenen Wochen haben gezeigt, dass wir als Bundesliga zulegen müssen. Wir haben schon im Sommer gesagt, dass wir den deutschen Fußball weiterentwickeln müssen", bemerkte Preetz.

  • "Wenn der 18. der Premier League einen um 20 Millionen Euro höheren Etat als wir hat, ist es einfach schwer. Dass die Engländer jetzt alle vier Mannschaften durchbringen, ist bei dem Salär, dass sie einsetzen, nicht verwunderlich. Es wäre erschreckend, wenn es nicht so wäre", findet Nagelsmann, "entweder wir wachen irgendwann alle auf, damit es Chancengleichheit gibt..." Das Oder schenkt er sich.

  • Nur die SGE. Eintracht Frankfurt hält als einziger deutscher Klub die Bundesliga-Fahne hoch, wenn die Viertelfinalspiele der europäischen Wettbewerbe ausgetragen werden. Das schlechte Abschneiden in der Champions League wird weiter heftig diskutiert, hat auch den Weltmeister (1974) und Europameister (1972) Berti Vogts alarmiert: "Ich mache mir wirklich große Sorgen, wie das weitergehen soll, auch im Hinblick auf unsere Nationalmannschaft."

  • ManCity, Liverpool & Co. stehen für eine klare Philosophie. Dass es nicht reicht, einfach Geld für Stars auszugeben, diese teure Lektion haben die meisten Klubs mittlerweile gelernt. Unter Guardiola-, Klopp- oder Pochettino-Fußball kann man sich etwas vorstellen, Ole Gunnar Solskjaer implementiert gerade einen neuen Stil bei ManUnited, Unai Emery bei Arsenal. Erst dann wird eingekauft, auch das ist ziemlich neu.

  • Wie viel Jahre haben sie gebraucht, um das zu verstehen?

    Gerade City und Chelsea haben doch Unmengen an Geld ausgegeben.


    Am Ende ist es eben nicht nur entscheidend Geld zu haben, sondern das du Leute hast, die das Geld vernünftig einsetzen können.


    Wenn ich jetzt allen 18 Bundesligisten 500 Millionen Euro in die Hand drücke und sage, macht was draus - wird es trotzdem so sein, dass es genug Vereine gibt, die keinen guten Fußball spielen - und es wird welche geben, die überraschen und guten spielen. Weil die handelnden Personen, dass Geld richtig eingesetzt haben.

  • Sehr guter Beitrag und sehe ich genauso. Viel Geld ist schön und Gut aber wenn das Scouting versagst wirst du beileibe nicht mit vier Teams im Viertelfinale der CL stehen. Die Engländer haben in weiten Teilen über Jahre viel Geld investiert aber der Erfolg war überschaubar. Nun werden nicht Blind Summen auf den Tisch gehauen sondern die Leute dahinter machen mehr/bessere Arbeit.