34. Spieltag 2011/2012: Hertha BSC - 1899 Hoffenheim

Was war das nur für ein Spiel. Ich bin noch immer elektrisiert, obwohl es 2 Tage her ist. Da läuft der Verein ein halbes Jahr Amok, kein Realist glaubt mehr an ein Wunder - spätestens seit dem Heimspiel gegen Kaiserslautern, der Kopf ist längst in Liga 2, bange Blicke ... wie wird die Zukunft? Geht das gut? Jetzt mal ehrlich, wer ist Samstag nicht mit halb hängenden Kopf zum Spiel gefahren? Ich bin keinen euphorischen Menschen begegnet. Allen Orten sah es nach Verabschiedung aus, wenngleich aus einigen Mündern Galgenhumor hervorbrach. Aber dann, aber dann ... unerklärlich. Warum im letzten Spiel der Saison? Warum nicht vorher? Endlich war Musik im Spiel, KAMPF, KAMPF und Leidenschaft. Mehr war nicht zu erwarten. In so einem Spiel schaut doch jeder Fan über Defizite hinweg. Natürlich waren sie zu sehen, aber das war sowas von Scheißegal an diesem Nachmittag. Und plötzlich ist auch wieder eine ganz andere Stimmung im Stadion. Gegen Bayern (schon lange vor dem 1. Gegentor) und Wolfsburg war das ja grausig, was von den Rängen kam.

Wie ist das zu erklären? Ich glaube ja es lag am Gegner. Etwas besseres als Hoffenheim hätte uns nicht passieren können am 34. Spieltag. Die ganze Woche über lästert der Babbel in den Medien über Hertha. Kein Tag verging ohne deftige Worte. Damit hat er die Spieler heiß gemacht. Gewollt oder ungewollt, das weiß nur er selbst. Jedenfalls war sein Auftreten im Oly recht merkwürdig. Im Fernsehen sah man es später sehr gut. Er hatte mächtig zu Kämpfen mit seinen Emotionen. Nach dem Spiel hat er sich mitgefreut. Im ZDF sah man die Umarmung mit Raffael, symbolisch. Da war noch viel mehr. Widmayer hat ihn dann zurechtgewiesen. Daraufhin verhielt er sich wieder professionell. Also egal war ihm das alles sicher nicht.
Auf der anderen Seite hat er während dem Spiel mit seinen offensiven Wechseln, dem Antreiben und dem Anweisungen an seinen Torwart mit nach vorne zu gehen das Gegenteil forciert, gut, ist sein Job.

Über Otto Rehhagel muss noch kurz gesprochen werden. Der Mann wurde die ersten Tage nach Ankunft gefeiert und verehrt. Die Ergebnisse blieben bekanntlich aus. Was folgte war eine verbale Demontage. Was er sich alles Anhören musste die letzten Wochen, das muss ihn mächtig getroffen haben. Von Woche zu Woche wurde er ruhiger. Aber er hat sich sagenhaft reingekniet. Jeder sollte sich mal die Aufstellung gegen Hoffenheim genauer anschauen. Hinten mit einer Not-Abwehr. Niemeyer ist kein gelernter Innenverteidiger. Dazu der Jüngling Holland, der angeschlagene Hubnik, rechts Janker. Perdedaj neben Kobi auf der 6er-Position. Alleine das muss man ihm hoch anrechnen. Welcher seiner Vorgänger hat zuletzt 2 Eigengewächse in kurzer Zeit eingebaut. Es hieß immer, nö, die sind noch nicht so weit. Klasse! Und was hat Otto nur mit Ben-Hatira gemacht? Der wurde schon als Fehleinkauf abgewunken. Ramos auf die Bank, Ottl raus u.s.w. ... es standen Typen auf dem Platz, diejenigen, die wirklich für Hertha spielen wollten. DANKE!

Man merkt es, wa. Letzte Woche schrieb ich noch, mir fehlen die Worte
Jetzt geht es ab Donnerstag also gegen Düsseldorf. Was sagt der Realist? NIX. Der Optimist hat übernommen.

Zu Kobi ... sorry, genau richtig verhalten. Das war die Lehre aus der Hubnik-Ungerechtigkeits-Schauspielerei. Es müssen sich doch alle im Klaren darüber sein. Solange der DFB Fehlentscheidungen stützt, werden Spieler und Vereine entsprechende Konsequenzen ziehen. Und die hat Hertha nach der Szene damals gezogen. Nicht schön anzusehen, moralisch falsch! Aber wie wir gelernt haben, nach den DFB-Regeln eine legale Taktikeinlage.

Schiri und DFB haben es legitimiert. Es geht um Existenzen und Millionen ... nach welchen Regeln sollte man sich in einer solch wichtigen Phase richten, wenn nicht die des Verbandes? Es hilft nichts, Gerechtigkeit ist nicht gleich Recht und Anstand keine Gewinngarantie. Lehnt es der eine ab, macht es der andere. Redet darüber nach 2 Wochen noch jemand? Nein. Ist der Schaden nach 6 Monaten noch da? Ja.

Die Spielregeln muss schon der DFB vorgeben.

Ey :handkopf: :handkopf: :handkopf:

Es war so klar, dass Preetz sich mit diesem Sieg wieder selbstdarstellen muss
Der Kerl lässt auch keine Gelegenheit aus, um zu zeigen, was für ein grandioser Manager er ist

Dieses Statement klingt so, als hätten wir schon irgendwas erreicht, aber liebe Berliner, wir müssen noch ein wenig auf dem Teppich bleiben, noch haben wir zwei Spiele und wenn ein Preetz hinterher, nach den zwei Spielen ein Interview gibt, wo er sich selbst feiert, weil wir den Klassenerhalt doch geschafft haben, dann sei ihm das für den Moment dann gegönnt, aber spätestens bei der Wahl am 29.05. sollte Feierabend sein, hoffentlich, egal wie es ausgeht.

Vielleicht übernimmt Preetz das Traineramt gleich mit, was Magath kann kann er auch und Babbel machts in Hoffenheim, dem ist er sowieso voraus.