Erfurt beantragt Insolvenz (S. 3)

  • Ja und wahrscheinlich denkt man sich jetzt: lass uns die Situation "ausnutzen" und schnell die Ausgliederung machen, solang die Mitglieder nichts machen können...war sicherlich auch von Anfang der Insolvenz so geplant, jede Wette.

  • Das Thema ist hier unter den Mitgliedern auch ein schwieriges Thema. Rombach ist mit seinen Planungen über die Jahre mehrfach damit krachen gegangen.


    Ich kann mich noch an Rombach erinnern, als er vor wenigen Jahren sinngemäß meinte: "Ich habe keine Zeit. Ich mach das jetzt, basta." Da wurde er aber recht zügig von den Mitgliedern geerdet. ?


    Im Grunde genommen ist mir das ja Wurscht und ich würde mich nach der Mehrheit richten, auch wenn ich nicht unbedingt ein Freund davon bin. Aber so wie da nun die ersten Planungen aussehen (auch in der von mir verlinkten Meldung angeschnitten), kann das doch wieder nur Schrott werden. Hat was von Mission 2016, Milchkanne, Stallgeruch, Genussscheine und das alles zusammen mit einmal.

  • Mich interessiert, wann dieser unsägliche Rombach mit seinen Händen ein für alle Mal nicht mehr in diesem gequirlten Brei RWE rumrührt? :thumbdown:

    Willst Du Stadion-Bauversager seh'n, musst Du nach Saarbrücken geh'n!
    Liebe und Treue kennen keine Liga !

  • Darüber müssen aber die Mitglieder doch auch entscheiden oder?

    Nein, müssen sie nicht. Insolvenzrecht steht über Vereinsrecht. Moralisch ist das eine andere Kiste. Sowohl in Chemnitz wie Erfurt macht sich der Insolvenzverwalter zum verlängerten Arm von Investoren vorbei an traditionell gewachsenen Vereinsstrukturen. Und das vollkommen ohne Not. Schließlich haben in der Vergangenheit zahlreiche Vereine ihre Profiabteilungen mit Zustimmung der Mitglieder ausgegliedert. Der Zeitpunkt ist entscheidend. Beide Vereine liegen am Boden. Der Einstieg externer Geldgeber ist gerade günstig, es kostet sie weniger als zu erfolgreichen Zeiten. Der CFC will seine 49% Anteile geradezu verscherbeln. Erfurt zieht nach Beobachtung nach. Die Radikalität der Vorgehensweise ist neu. Zwei Traditionsvereine werden von temporären Entscheidungsträgern ausgehöhlt, ohne das sie eine Chance hätten dagegen vorzugehen, siehe rechtliche Schritte von Siemon gegen CFC-Verantwortliche. Interessant ist ein weiterer Umstand. A- u. B-Junioren sollen mit in die Kapitalgesellschaft abwandern, bei RWE bis dato "nur" die A-Junioren. Das sichert der neuen Gesellschaft auf jeden Fall an beiden Standorten ein Mitspracherecht in den Nachwuchsleistungszentren, sofern sie sich die nicht auch zu 100% unter den Nagel reißen. Worüber entscheiden dann bitteschön noch die Mitglieder?


    Denken wir einen Schritt weiter. Wird in Zukunft das Aachener Modell federführend? Sagen wir, Erfurt rutscht in 5 Jahren in die nächste Insolvenz. Wird dann einfach eine neue Kapitalgesellschaft gegründet, alles verschoben und die insolvente Hülle abgewickelt? Wahrlich tolle Aussichten. Es können gut und gerne 200 Vereine ihre Abteilungen ausgliedern. Am Ende spielen trotzdem nur 18 Mannschaften in der 1. Bundesliga. Die Pyramide verengt sich nun mal nach oben. Heißt im Umkehrschluss, irgendwer bleibt trotz Investoren und Ausgliederungen auf der Strecke. Das kann heiter werden.

  • Danke für die Aufklärung.


    Insolvenzverwalter sehen wohl in der Ausgliederung eine größere Chance der Stabilisierung, weil im ersten Moment mehr Geld an den Verein fließt, oder?

  • Was das Nachwuchsleistungszentrum angeht, hält sich hier seit ein paar Tagen das Gerücht von einem Interessenten aus "Übersee", der das marode Gelände des NLZ in eine moderne Fußball-Akademie verwandeln möchte.


    Inwiefern das dann noch mit Rot-Weiß zu tun hätte? Keine Ahnung. Würde zumindest passen, da die Stadt dieses Gelände schon viele Jahre verscherbeln will.

  • Herr Siemon beruft sich u.a. auf den DFB. Der Verband empfiehlt eine Ausgliederung der Lizenzspielerabteilung aus rechtlichen Gründen. Bis dato hält der Gesetzgeber still. Fakt ist, eingetragene Vereine mit Profiabteilungen entsprechen dem Sport- u. Vereinsrecht als Wirtschaftsunternehmen nicht länger ... Stichwort Gemeinnützigkeit. Juristen meinen, in ein paar Jahren ist Schicht im Schacht. Wer bis dahin nicht gehandelt hat, muss mit Strafen rechnen.

  • Emmerling aber auch dreist. Klar man ist sich selbst der Nächste, aber wenn ihm der Verein was bedeutet, hätte man es gut sein lassen können.

  • Kann man Emmerling keine Vorwürfe machen. Gegen fadenscheinige Gründe würde sich jeder zur Wehr setzen.


    Kam ja auch recht überraschend, da Emmerling eigentlich für die Regionalliga vorgesehen war. Bis Bornemann kam und es erste Gerüchte über seinen Kumpel Brdaric gab.