Sterben die "Typen" im Profi-Fußball aus?

  • Da nimmst du aber jetzt das schlechtste Beispiel, das es gibt. Ein Typ ist, der klare Worte spricht, der zu seinem Sport steht, der mit seinem Ehrgeiz Vorbild ist, der auch mal menschlich den ball flach halten kann. Der sich nicht verstellt, auswendig gelernte Sätze aufsagt. Und wenn das basler`s meinung ist, die er sich durch Erfahrungswerte gebildet hat, das ist das so. man muss ja nicht mit allem übereinstimmen, was solch ein Spieler sagt. Ein Overat, ein Höttges, ein breitner, ein Loddar waren solche Typen auf dem platz und genau die fehlen heute.

  • Für mich ist ein "typ" im Sportbereich, zb ein Spieler der eben auch mal deutlich seine Meinung äußert und damit sind keine Ausraster oder ähnliche negativen Dinge gemeint. Sondern einfach, dass man unterschiedliche Charaktere erkennen kann.


    Ich finde heutzutage hat man das Gefühl, so ca ab dme Jugendbereich steht einer mit einem Sieb da und nur wer da durchpasst wird höher kommen und Erfolg auf der hohen Vereinsebene und der N11 haben. Und wer nicht durchpasst wird solange geformt bis er es tut. Wie ein Haufen Lemminge die egal was ist, kuschen, auch wenn das heißt mit in den Abgrund zu springen.

  • Wir können es ja auch mal umdrehen. Wer gehört denn definitiv zu diesen weichgespülten Spielern, die keine eigene Meinung haben? ;) Und vielleicht guckt man da auch bei etwas älteren Spielern, die ihren Charakter entwickeln konnten, und nicht gleich bei den 20-jährigen. Ein 20-jähriger Matthäus war auch lammfromm und schüchtern vor der Kamera. Der 20-jährige Poldi kam eher dümmlich und kindlich rüber. Letztendlich wissen wir aber alle, dass er sich nicht verbiegen lässt, langjährige Freundschaften pflegt und sich ehrlich wohltätigen Zwecken zuwendet.


    Wir sind alles Individuen. Jeder hat seinen eigenen Charakter und auch seine Meinungen. Mertesacker hat auch mal gesagt, dass er lieber in die Eistonne geht als das Interview noch weiterzuführen als es ihm zu viel wurde. Dabei ist Mertesacker der Typ Schwiegersohn, der mit seiner Meinung in der Öffentlichkeit nicht groß auffällt.

  • Bodzek oder Bellinghausen fallen mir zb sofort bei meinem Verein ein.
    Lambertz als ehemaliger jetzt bei Dresden.
    Alle mit großem Herz und wissen sich auch zu benehmen und sind gewiss nicht dumm, haben aber alle ihren eigenen herausstechenden Charakter, was sie zu etwas besonderem macht.


    Aber letztendlich muss das ja keinem gefallen, achtet ja jeder auf was anderes.
    Die einen vielleicht eher auf sowas, andere wollen perfekten klinischen Fußball, andere wiederum was ganz anderes.

  • Ich meinte eigentlich eher, wer diese Lemminge sind, wie Du sie genannt hast. Geht ja darum, dass die Typen immer weniger werden und es "nur noch" diese weichgestülten geben soll. Aber wer ist das genau? Bei Werder fällt mir kein einziger ein, der diesem Schema weichgespülter Profifußballer ohne eigener Meinung entspricht. Schon gar nicht bei den älteren. Daher komme ich persönlich zu dem Schluss: Typen sterben nicht aus, weil jeder ein Typ ist. ;)

  • Darfst du für dich ja gerne so sehen.
    Ist ja wie gesagt auch okay wenn da jeder eine andere Wahrnehmung hat.


    Mir fällt jetzt bis auf Pizarro zb keiner bei euch ein der mit seinem Charakter irgendwie heraussticht, und deshalb kam für mich der Begriff Lemminge. Es herrscht für mich eine gewisse Monotonie und nehme mir eben genauso das Recht heraus das so zu sehen ohne dass es per se als falsch betitelt wird.

  • Spieler wie Höwedes, Kroos, Risse und was weiß ich sind einfach 0815 - die wirken halt wie liebe Schwiegersöhne und die nur die gleichen Phrasen raushauen. Ja, dumm sind sie nicht, sie können sich gut ausdrücken und ecken daher nicht an. Da gibt es aber auch andere, die eben "Typen" sind, die schlau sind und Dinge geradlinig ansprechen. Beim Glubb war das z.B. ein Hanno Balitsch.

  • Wer hält sich eigentlich von den Usern hier für einen Typen (nicht auf das Geschlecht bezogen ;) )?


    Auf den ersten Blick bin ich sicherlich der Typ Schwiegersohn, der hier auch als Lemming beschrieben wurde. Und ich bin auch ein guter Schwiegersohn, hoffe ich doch stark. Aber trotzdem habe ich ja meine eigene Meinung und stehe auch dafür ein. Ich habe gewisse Charaktereigenschaften, die in der Kombination nur wenige haben. Und das macht mich zu einem "Typen", oder nicht? Mein Humor beispielsweise, was hier über das Internet schwieriger zu vermitteln ist. Besonders in ernsten Diskussionen. Aber auch meine Empathie, die hier im Forum auch oft zu kurz kommt, denke ich. :D ;) Das sind Dinge, die mich von anderen stark unterscheiden. Und wenn man mir sagt, ich sei kein Typ, würde ich das eher als Beleidigung als als Kompliment aufnehmen, weil es mir irgendwie fehlenden Charakter unterstellt. Wie ist das bei euch?


    Das mal zur ego-Sichtweise, um meine Gedanken vielleicht besser zu erklären, wie ich es oben gemeint habe.

  • Ich würde mich charakterlich genauso beschreiben, allerdings bin ich trotz Sesselfurzerberufes rhetorisch nicht so bewandert, ich brauchte auch nie Förmlichkeiten anwenden. Mein Manko ist hat die manchmal unangemessene Ausdrucksweise aus der Wut heraus, im Nachhinein kasteie ich mich dann meist selbst, aber geschrieben ist geschrieben und nicht mehr zu ändern.