Die WM 2010 und ihre wirtschaftlichen Folgen

  • Die FIFA hat aber zB die Auflage gestellt, dass ein Stadion 65000 Plätze haben muss und 55000 nicht ausreichend sind. Hinzu kommt ja eben auch, dass die Entscheidungsträger in Südafrika selber davon profitieren und deshalb gerne der FIFA entgegen kommen, auch wenn es in der Gesamtheit sozioökonomischer bullshit ist. Das FIFA-System besteht leider zu großen Teilen aus Patronage und Korruption.

    "Die wohlfeilste Art des Stolzes hingegen ist der Nationalstolz. Denn er verrät in dem damit Behafteten den Mangel an individuellen Eigenschaften, auf die er stolz sein könnte, indem er sonst nicht zu dem greifen würde, was er mit so vielen Millionen teilt. (...) Aber jeder erbärmliche Tropf, der nichts in der Welt hat, darauf er stolz sein könnte, ergreift das letzte Mittel, auf die Nation, der er gerade angehört, stolz zu sein." Arthur Schopenhauer.

  • Zitat

    Original von Marius23
    Die FIFA hat aber zB die Auflage gestellt, dass ein Stadion 65000 Plätze haben muss und 55000 nicht ausreichend sind .


    Wie genau meinst du das, bzw ist das zu verstehen?


    Es gibt doch nur 1 von 10 Stadien, dass mehr als 65.000 Plätze hat. Sogar 6 Stadien dabei, die weniger als 45.000 fassen...

  • und selbst wenn: Kein Land oder Verband der Welt ist dazu gezwungen, sich um eine WM zu bewerben.


    Wenn nur gewisse Entscheidungsträger von der WM profitieren, das Land an sich aber eher dabei verliert, sollte der Ärger wohl den Leuten gelten, die die WM in das Land geholt haben und dabei nur an sich denken.


    Wenn ich als Auftraggeber Angebote einhole, möchte ich mein Ergebnis. Der Anbieter muss für sich selbst sicherstellen, dass die Arbeit auch lohnend und nachhaltig ist.

  • Zitat

    Original von Oliverfc


    Wie genau meinst du das, bzw ist das zu verstehen?


    Es gibt doch nur 1 von 10 Stadien, dass mehr als 65.000 Plätze hat. Sogar 6 Stadien dabei, die weniger als 45.000 fassen...


    Das war nur beispielhaft. Mir geht es eher um den Umstand, dass man neue Stadien gebaut hat, obwohl Stadien vorhanden waren.




    Ja, klar sind die im Endeffekt irgendwie auch wieder selber schuld. Genau so wie jeder Bürger wohl irgendwie für seine Regierung verantwortlich ist. Meine Kritik geht ja auch in beide Richtung. Ich kritisiere das Konzept der FIFA, dieses System finde ich sehr problematisch, da geht es wirklich nur noch um den Profit und die Einbindung von Sponsoren. Das finde ich schade. Auf der anderen Seite finde ich es aber auch sau blöd, dass sich überhaupt noch Länder bewerben das FIFA-Turnier auszutragen. Ich war gegen eine Austragung in Deutschland, seltsamerweise hatte ich da aber leider nicht besonders großen Einfluss drauf...



    und speziell S.Men (hoffe du bekommst meine harten Worte nicht zu sehr in den falschen Hals. Ich kritisiere deine Meinung.):
    Und vielleicht entscheidend: Man kann nicht jede verdammte Organisation mit einer BWL-Brille als Wirtschaftsunternehmen betrachten. Wenn die FIFA ein Wirtschaftsunternehmen ist, dann läuft da irgendwas gewaltig in die falsche Richtung! Aber ok, für dich ist ja auch der DFB ein Wirtschaftsunternehmen mit dem Ziel Profitmaximierung.


    Wenn du es in BWL-Sprech haben willst: Dann besitzt die FIFA eine monopolistische Sonderstellung die sie wettbewerbswidrig ausnutzt und sollte zerschlagen werden.

    "Die wohlfeilste Art des Stolzes hingegen ist der Nationalstolz. Denn er verrät in dem damit Behafteten den Mangel an individuellen Eigenschaften, auf die er stolz sein könnte, indem er sonst nicht zu dem greifen würde, was er mit so vielen Millionen teilt. (...) Aber jeder erbärmliche Tropf, der nichts in der Welt hat, darauf er stolz sein könnte, ergreift das letzte Mittel, auf die Nation, der er gerade angehört, stolz zu sein." Arthur Schopenhauer.

  • Keine Sorge, Marius. :)


    Ich bin mir nicht sicher, ob ich das mit BWL Brille sehe, nur weil ich das studiere. Besser gesagt, ob das überhaupt BWL Brille ist.


    Mir geht es eher darum, wer Verantwortung zu übernehmen hat und wer nicht. Ich denke oftmals dabei vielleicht zu sehr in schwarz weiß, aber es hilft mir, zu erkennen, wo der Fehler im Eigentlichen liegt. Denke ich jedenfalls. ;)


    Und wenn sich das Land bewirbt, obwohl es ihm schadet, liegt das Problem einfach nicht bei der FIFA. So sehe ich das halt. Selbst, wenn die FIFA das absehen könnte. Das wäre dann die Teilschuld. Aber die gebe es nicht, wenn sich das Land nicht bewerben würde...


    Ich verstehe, dass Dir das Konzept FIFA nicht gefällt. Aber Du als Verband oder Land würdest Dich halt auch nicht um die Austragung bewerben. Dass die Einwohner Südafrikas da vielleicht die Angeschmierten sind, kann stimmen. Aber die Schuld sehe ich halt nicht bei der FIFA. Geht mir nur darum.

  • Da gebe ich dir ja auch recht. Die Verantwortung für die Bewerbung haben andere getroffen. Aber gerade für die FIFA ist es ziemlich leicht so ein Land wie Südafrika zu gewinnen und solche Entscheidungen werden leider so gut wie nie demokratisch legitimiert.

    "Die wohlfeilste Art des Stolzes hingegen ist der Nationalstolz. Denn er verrät in dem damit Behafteten den Mangel an individuellen Eigenschaften, auf die er stolz sein könnte, indem er sonst nicht zu dem greifen würde, was er mit so vielen Millionen teilt. (...) Aber jeder erbärmliche Tropf, der nichts in der Welt hat, darauf er stolz sein könnte, ergreift das letzte Mittel, auf die Nation, der er gerade angehört, stolz zu sein." Arthur Schopenhauer.


  • Zitat

    Südafrika hat vier Wochen lang friedlich zusammengelebt. Und nun, wenn alles vorbei ist? Die sozialen Verteilungskämpfe beginnen von neuem. Und sie werden härter.

    "Die wohlfeilste Art des Stolzes hingegen ist der Nationalstolz. Denn er verrät in dem damit Behafteten den Mangel an individuellen Eigenschaften, auf die er stolz sein könnte, indem er sonst nicht zu dem greifen würde, was er mit so vielen Millionen teilt. (...) Aber jeder erbärmliche Tropf, der nichts in der Welt hat, darauf er stolz sein könnte, ergreift das letzte Mittel, auf die Nation, der er gerade angehört, stolz zu sein." Arthur Schopenhauer.


  • Zitat

    Einer der wenigen ernstzunehmenden Sportsendungen der bundesdeutschen Medienlandschaft, die WDR-Sendung „Sport Inside“ hatte schon vor der WM in Südafrika über die großen finanziellen Risiken für das Land berichtet. Nun haben Reporter die Spielstätten noch einmal besucht und es hat sich fast alles bewahrheitet, was vorausgesagt wurde.
    Zudem beleuchtet Sport Inside in dieser Sendung das System Blatter, der in diesen Tagen 75 Jahre alt wird. Entlarvende Interviewfragen, auf die der Chef des internationalen Fußballs keine Antworten hat.


    Hier die links zu den Reportagen:


    "Die wohlfeilste Art des Stolzes hingegen ist der Nationalstolz. Denn er verrät in dem damit Behafteten den Mangel an individuellen Eigenschaften, auf die er stolz sein könnte, indem er sonst nicht zu dem greifen würde, was er mit so vielen Millionen teilt. (...) Aber jeder erbärmliche Tropf, der nichts in der Welt hat, darauf er stolz sein könnte, ergreift das letzte Mittel, auf die Nation, der er gerade angehört, stolz zu sein." Arthur Schopenhauer.