Spielsysteme und Strategien - Wie sieht der ideale Fußball aus?

  • hmm irgendwie dachte ich, dass ich mal was dazu geschrieben hatte, aber vllt war es auch ein anderer thread. nachdem ich in letzter zeit immer das 4-2-3-1 ziemlich gut fand muss ich sagen, dass ich mittlerweile dem 4-4-2 mit 2 4erketten einiges abgewinnen kann. mit dem system spielen wir in letzter zeit immer und wenn man das mit dem verschieben einigermaßen gut drauf hat, dann haut das gut hin. haben mit dem system in der liga 9 spiele gespielt und eine statistik von 5-2-2 aufzuweisen, wobei die 2 niederlagen gegen 1. mannschaften waren (ich spiel 2.) eine der beiden niederlagen hätten wir mit einem anderen kader wohl gewonnen. wir spielen dass immer so, dass sich einer von den 2iv etwas hinten reinfallen lässt und praktisch ein libero spielt (abwechselnd, je nachdem von welcher seite angegriffen wird), da wir nicht mit abseitsfalle spielen können (keine linienrichter). mal sehen wie das weiter geht. haben übrigens damit gestern gegen den 1. zu null gewonnen, der davor in 9 spielen kein spiel verloren und nur 1 spiel remis (gg den 2.) gespielt hat.

  • Glückwunsch dazu! :) :hoch:


    Ich finde es einfach auffällig, dass nun so viele Teams in der BL mit einem 4-2-3-1 spielen. Woher kommt das auf einmal?
    Bei Werder war in den letzten Jahren die Raute das Instrument, einige andere Bundesligisten hatten auch so gespielt. Dann ging man auf die Doppelsechs.
    Doppelsechs haben nun fast alle Teams und mittlerweile auch nur noch einen echten Stürmer drin. Woher kommt das?

  • Das kommt daher, das man heutzutage ein Übergewicht im Mittelfeld braucht, um Fußball spielen zu können. Wenn Dein Gegner also mit einem 4-5-1 antritt, Du aber mit einem 4-4-2, dann hat der andere schon mal immer einen Mann mehr im MF, ist also in Überzahl und hat einen Vorteil.


    Wenn man das weiß, ist es aber im Prinzip gar nicht mehr so wichtig, wie die Formation ist, denn die Taktik sollte so flexibel sein, dass die Spieler wissen, wie man in entsprechenden Spielsituationen umstellt. Je schlechter ein Team das kann, desto eher muss man dann in einem relativ starren 4-5-1 spielen. Wenn die Mannschaft clever genug ist, geht auch ein 4-4-2 das nach Bedarf ein 4-5-1 wird, so wie eine schlaue Mannschaft aus einem 4-5-1 auch leicht ein 4-4-2 oder sogar ein 4-3-3 machen kann, je nach Situation. Dazu braucht aber insbesondere 2 gute Außenläufer (wie das früher hieß), also so was in der Art wie Robben und Ribery.

    Jetzt fahren wir selbstbewußt an die Ostseeküste!
    (Im Bayern-Echo, vor einem Auswärtsspiel in Bremen)



  • ich denke dr. holg hat da recht. außerdem gibt es ja den spruch "mit einem guten sturm gewinnt man spiele mit einer guten abwehr die mesiterschaft". und da ist denke ich auch was dran. das 4-2-3-1 system ist in der defensive denke ich extrem gut. du hast ne 4erkette, davor 2 abräumer und die 3er reihe davor. dmait kann man die räume gut dicht machen. das problem ist nur, dass die meisten teams das nicht in der offensive beherrschen. ich würde das offensiv wie ein 4-3-3 spielen. d.h. der ball wird über eine seite ovrgetragen (z.b. über rechts) und der linke "außenläufer" ;) zieht dann praktisch als 2. stürmer mit in den 16er rein. die beiden 6er gehen auf die 2. reihe. dazu muss aber das komplette team nachrücken und das machen die wenigsten teams. da wird eher der ball lange auf den einzigen stürmer geschossen, der es gegen mind 2 gegenspieler aufnehmen muss.


    btw danke S.Men :)

  • Schön und gut. Übergewicht im Mittelfeld. Aber warum war das vor 10 Jahren nicht so? ;)
    Die Frage lautete ja nicht, was die Vorteile sind, sondern warum sich das aktuell so durchsetzt. Ist ja nicht so, dass die Trainer vor 10 Jahren alle blöd waren und auf "Wir brauchen eine Überzahl im Mittelfeld" nicht gekommen sind. Man ist ja auch vom 3-5-2 abgerückt, hat die Viererkette eingeführt. Auch hier frage ich mich, wie es dazu kommt, dass Spielsystem praktisch zur Mode werden. Es ist ja nicht so, als wäre es so verdammt kompliziert ein 4-2-3-1 als Spielsystem zu erfinden, dass man dafür 10 Jahre braucht.

  • ich denke, dass man einfach erfolgreiche systeme nachmacht (weil sie eben erfolgreich sind ;) ) und sich dann eben wieder spielsysteme entwickeln, die erfolgreich gegen diese sind (boah kann man das verstehen? ^^). und so wandelt sich das immer etwas. aktuell ist eben das 4-2-3-1 system erfolgreich, aber das wird sich auch wieder ändern.

  • Ja, habe es verstanden. ;)
    Und klingt sogar logisch. Also praktisch wie ein Lebenszyklus. Es gibt ein erfolgreiches Spielsystem. Dann gibt es die Lernkurve anderer Mannschaften, bis ein neues System das aktuell beste System übertrumpft. Dann wird das wieder nachgemacht und so weiter...

  • Zitat von S.Men

    Schön und gut. Übergewicht im Mittelfeld. Aber warum war das vor 10 Jahren nicht so? ;)
    ...



    Weil das Spiel schneller aber taktischer geworden ist. Dieser Vorgang hat ja nicht vor 10 Jahren begonnen sondern Jahrzente lang.. Früher war es erfolgreich den Ball lang nach vorne zu bringen und hinterherzulaufen bzw. den Stürmer zu unterstützen.


    Heute ist die Taktik allerdings soweit, dass diese Spielart nicht umzusetzen ist bzw. nur sehr schwer und nicht auf dem höchsten Niveau.


    Ich halte am meisten vom 4-4-2, 4er Kette und der Raute im Mittelfeld. Hier ist die Variabilität noch sehr hoch, denn in der Defensive kann der OM fast auf eine höhe mit dem DM gelangen, ein STürmer rückt als OM ins Mittelfeld und als Anspielpartner für den Konter.

  • Auch das halte ich nur für die halbe Wahrheit. Denn wenn ein Spiel knapp wird und ein Team am Schluss noch auf den Ausgleich oder den Siegtreffer drängt, dann wird auf einmal Kick-and-Rush gespielt, wie vor 30 Jahren. Hohe Bälle in die Nähe des Strafraums. Wenn doch das Kurzpasspiel mit Überzahl im Mittelfeld die beste Variante aktuell ist, warum schlägt man dann die Bälle hoch rein, wenn nur noch wenig Zeit ist? Gerade wenn wenig Zeit ist, sollte man doch die beste Variante wählen? Und das scheint offensichtlich das Kick and Rush zu sein. Ein paar sichern hinten ab und die anderen versammeln sich vorne und warten auf den zweiten Ball, auf den Abpraller. Sieht man immer wieder, nur nie von Beginn an.