Tauziehen um Hopps Vermächtnis nennt der Kicker einen langen Artikel über die derzeitigen Machtkämpfe bei der TSG Hoffenheim. Während die Mannschaft von Trainer Matarazzo sportlich noch Chancen auf Europa hat, ist die Geschäftsführung der Spielbetriebs-GmbH offenbar heillos zerstritten. Es geht um nicht weniger als um das Vermächtnis des 84 Dietmar Hopp. Obwohl der Klub ja offiziell den 50+1-Regeln unterliegt (Hopp hatte sein Stimmrecht zurückgegeben), hat sein Wort natürlich noch großes Gewicht. Er ist auch befreundet mit dem Spielervermittler Wittmann, über dessen Firma viele Transfers auch von brasilianischen Farmklub zur TSG liefen, viele davon allerdings ohne wirklichen sportlichen Ertrag. Bei den Streitereien geht es wohl auch darum, wer die besten Connections zum Patriarchen hat, um darüber seine jeweilige Zukunft zu sichern. Weitere Details: Kicker
Es gibt auch wirtschaftliche Bretter, die gebohrt werden müssen: Die Schwarz-Gruppe ist Hauptsponsor mit rund 7 Mio EUR im Jahr und Namensgeber der Arena. Dieser Vertrag droht, nicht verlängert zu werden. Seit langem stagniert auch die durchschnittliche Auslastung der Arena mit rund 80 %. Das ist wohl Schlusslicht in der Liga.
Ich habe immer bewundert, dass und wie Hopp mitten in der Pampa von Kraichgau ein solches Unternehmen entwickelt und dabei Werte geschaffen hat, die sein investiertes Geld bei weitem übersteigen. Natürlich steht wegen dieser finanziellen Potenz der Klub in ständiger Kritik und Miß- und Verachtung bei vielen Fußballfans. Das wurde ja hier auch sehr oft und sehr kontrovers diskutiert.
Nun ist der Klub bereits seit 19 Jahren ziemlich erfolgreich in der Bundesliga, aber angesichts der im Kicker beschriebenen internen Auseinandersetzungen beginne ich mich zu fragen: was wäre, wenn der Klub ganz langsam aber sicher zunächst in der Tabelle nach unten sackt, mal irgendwann absteigt und dann in eine Existenzkrise käme? Würde der Klub das überleben und, wenn nicht, würde ihn jemand vermissen hier?