Babelsberger Zukunft - Vorstand kündigt Abschied an

  • Erst Trainer, Geschäftsführer, einzelne Führungspersönlichkeiten und nun Vorstand und Vereinschef Archibald Horlitz, er wird seinen Posten geregelt übergeben. Auf einer gestrigen Infoveranstaltung ließ er die Katze aus dem Sack. Er und seine Mitstreiter seien müde, erschöpft und desillusioniert. Der ewige Kampf um Geld und Streitereien mit Fans und Verbänden haben Spuren hinterlassen. Horlitz ließ seine Enttäuschung durchblicken. Die Leistung des SV Babelsberg in den vergangenen Jahren wird zu wenig gewürdigt. Außerdem sei es ernüchternd trotz enormen Einsatz von Zeit und Nerven auf der Stelle zu treten. Er sei mit seinem Latein am Ende, der Wunsch nach Aufstieg und 3. Liga könne er nicht realisieren. Deswegen möchte Horlitz in die zweite Reihe in den Aufsichtsrat rücken.


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    ... Aber sie entschieden sich für den steinigen Weg, um die Insolvenz zu vermeiden. Und der wurde länger als gedacht. „Dafür sind wir an die Grenzen gegangen, oft zu Lasten des Privatlebens“, so Horlitz. „Mit Ehrenamt oder einem geregelten Berufsalltag hatte das nichts zu tun.“ Deshalb sei es verständlich, wenn die Kräfte aufgebraucht sind. „Der Verein muss sich personell neu aufstellen.“ Nach Jahren der Trümmer- und Aufbauarbeit braucht es neue Köpfe und Ideen, um den Verein weiterzuentwickeln. [...] Nach wie vor betont Horlitz als Grundsatz: „Der SVB wird kein Kommerzklub.“ Aber er verbreitert seine Basis, schafft mit Volleyball, Frauenfußball, eSport, Rollerderby und Schach Angebote für den Freizeitsport, um sich mit der Bevölkerung zu verankern. In den vergangenen Jahren hat der SVB seine Mitgliederzahl auf 1350 nahezu verdoppelt.

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    Ich kann das verstehen. Die zurückliegenden Jahre waren alles andere als einfach. Nach dem Abstieg war der Verein mehr als nur ein Trümmerhaufen. Was unter Horlitz geleistet wurde, ist beinahe ein Wunder. Eigentlich war der Klub am Ende, so richtig am Ende. Der oder die Nachfolger übernehmen eine schwierige aber sicherlich machbare Aufgabe. Dafür haben Horlitz und Co. gesorgt.

  • Die Kurzfassung habe ich oben wiedergegeben. Ich halte die Beweggründe nachvollziehbar und authentisch. Für den SV Babelsberg gibt es im oberen Drittel der Regionalliga gegenwärtig natürliche Grenzen, deren Überschreitung finanziell und wirtschaftlich ungesund enden. Horlitz und Co. sind mit Herzblut dabei, reißen sich den Allerwertesten auf um alles rauszuholen, und was ist der Dank? Ständig müssen sie sich dafür rechtfertigen das nicht mehr im Bereich des Möglichen liegt, das zermürbt mit der Zeit. Absolut verständlich. Das Umfeld möchte zwar kein Kommerz, aber Profifußball. Da beißt sich die Katze in den Schwanz.


    Bleibt zu hoffen das die Nachfolger im Amt nicht gleich wieder alles einreißen, was mühselig gerettet und strukturiert wurde.