Anfeindungen gegen Leistner

Ich denke nicht, dass diese Sache für die Mehrheit der Herthaner spricht, aber es ist umso wichtiger, dass die Reaktion vom Verein kommt. Gerade in der aktuellen Situation sollte es auf deutsch gesagt scheißegal sein wo ein neu verpflichteter Spieler mal aktiv war. Diese künstliche Feindschaft zu Union geht mir sowieso total auf den Senkel.

Das 0:5 gegen Köln im Februar 2020 ist mir noch bitter im Gedächtnis. Und bei jedem dieser sch..lechten Spiele gibt es dann ausgerechnet irgendeinen Ex Unioner der entweder das Tor machte oder halt nen starken Spruch bringt. Wie Leistner. Berlin bleibt rot-weiss, da freute sich die Presse und gab uns noch eins mit.

Schön. Ist in der Welt. Was ist sein nächstes Ziel?

Hertha sucht Identifikation und keine Söldner oder heimkehrende Fussballrentner, die neben dem Platz mehr Stärken haben. Um so einen Spruch dann wieder geradezu biegen bedarf es einer überdurchschnittlichen Saisonleistung von, (Pardon wem?), Leistner. Viel Erfolg.

Sehr unglücklich eingekauft, 2.Fehler vom Management (Weber) neben Gersbeck.

Halte ich für schwierig. Hertha ist aktuell nicht in der Lage dazu auf Sentimentalitäten wie einer Union-Vergangenheit oder solche Sprüche primär zu achten, sondern muss sich auf eine Mannschaft fokussieren, die irgendwie schlagkräftig ist - und das ist nach dem vielen rausgeschmissenen Geld der Preetz-/Klinsmann-/Bobic-Ära eine immens schwierige Aufgabe. Leistner ist kein großer Name, aber solche wechseln auch nicht zu Hertha - es sei denn sie spielen umsonst oder bringen im besten Fall noch Geld mit. Das mag im Augenblick traurig sein, aber nachdem man so dermaßen um die Lizenz zitterte muss die Erwartungshaltung eben woanders - gaaaaaanz viel niedriger - angesetzt werden. Und Leistner? Er hat einiges an Zweitliga-Partien auf dem Buckel, bewies durch das schon ausgeführte Kapitänsamt Führungsqualitäten (halt nicht solche wie unsere Alibi-Kapitäne), ist zweikampfstark und keiner, der die jungen Spieler wie Gechter, Klemens oder Da Silva Kiala auf ewig verdrängen wird (und ihnen damit eine Perspektive nimmt). Und natürlich: Er kam ablösefrei. Von daher kann ich die Gedanken des Managements schon eher nachvollziehen als vieles andere in den letzten Jahren, eine Bewertung ist zum jetzigen Zeitpunkt aber sowieso nicht möglich.

Und Gersbeck? Willst Du die Vorkommnisse am Wochenende echt Weber in die Schuhe schieben? Das wirkt auf mich nicht fair.

Leistner: die meisten werden die von Dir (und mir) beschriebenen Leistungen einfordern und dann urteilen. Ist halt nen markiert Spruch der Ultras zurück. Nix anderes, und nen Ausrufezeichen nach dem Abstieg dazu.

Gersbeck: wenn zwei Toptorhüter noch nicht von der Gehaltsiste weg sind, dann kaufe ich mir nicht noch (für moderates Geld) nen weiteren, den ich meinen drei starken Nachwuchstorhütern (Ernst, Note 1,5 am 34. Spieltag) vor die Nase setze. Bestenfalls unser Olli geht noch übern Ladentisch... So,wie Du Timo schreibst, gaaaaaaanz viel tiefer und demütiger anfangen. Der Transfer war unnötig. Die Schlägerei passt dann mal wieder.... Wie die Faust aufs Auge.

Ich denke trotzdem, dass dieser Spruch gegenüber Leistner unnötig war. Ein Ausrufezeichen war dieses eher in die falsche Richtung, wir können momentan echt keine noch schlechtere Außendarstellung gebrauchen (falls es überhaupt noch schlechter geht).

Mit Gersbeck wollte man wenigstens einen Keeper mit Zweitliga-Erfahrung haben, da es bei einem Christensen-Verkauf eben eng geworden wäre. Ja, Ernst hat ein schickes Spiel gegen Wolfsburg gemacht, aber der Einkauf passte wirklich wie die Faust auf's Auge: Leistner (154 Spiele), Dudziak (156), Reese (163) und auch Gerbeck (92, übrigens in allen drei Saisons bestbenoteter KSC-Spieler, dazu zweimal unter den Top5 der 2. Liga) haben schon einige Saisons in dieser Liga hinter sich. Wir können nicht komplett grün in diese Saison gehen, das muss klar sein, denn als Absteiger hat man mit Sicherheit hochmotivierte Gegner vor der Brust, die uns gern noch weiter abstürzen sehen wollen.