[28] Bayer Leverkusen vs. Hertha BSC Berlin

  • Winkt dem Felix das Glück? 5

    1. Ja, aber nicht jetzt (4) 80%
    2. Nee, nich so richtig, aber er soll ma nich klagen (1) 20%
    3. Klar. Darum heißt der ja so (0) 0%

    Klare Sache, wie es ausgeht, oder? Jetzt im Ernst: hier spielt der 3. der Tabelle gegen den 16. Sorry, Hertha-Fans im FFD, ausgestattet mit großer Leidensfähigkeit, aber da dürft Ihr Euch wenig Hoffnung machen. Wißt ihr selbst, weiß ich. Wenig heißt aber nicht: gar keine. Ein kleines Hoffnungsfünkchen glimmt ja doch noch, seit der Schleifer vom Dienst in Berlin das Sagen hat. Aber, kaum war er da, war er auch wieder abwesend. Als forumsbekannter Bösewicht könnte ich ja nun sagen: Glück für die Hertha, denn das bescherte der Mannschaft völliger Enthaltsamkeit ein nicht mehr erwartetes Erfolgserlebnis, den Sieg gegen die Kraichgauer. Man kann das aber auch anders sehen: Der drohende Schatten und der ihn begleitende Ruf des Schleifers des Abwesenden machten allen Beteiligten Beine. Und schon schenkten sie den Hoffenheimers 3 Stück ein. Geht doch! Aber: geht das nochmal? Es muss, muss, muss, verflixt noch mal! Tja, vielleicht hilft ja der Mut der Verzweiflung.


    Das werden sich die Leverkusener auch fragen. Nach zuletzt 3 Niederlagen in Folge (davon 2 gegen Atalanta Bergamo) kam zuletzt ein Sieg gegen Wolfsburg in die Statistik. Das dürfte die Stimmung wieder ein wenig aufgefrischt haben, wo doch vor allem die Niederlage gegen den Lieblingsfeind vom anderen Ufer des Rheins ziemlich am Selbstbewußtsein geknabbert haben dürfte. Noch ist ja alles palletti bei den Chemikern, aber eine Niederlage gegen Hertha, und schwupps fallen sie wieder aus den CL-Rängen. Aber halt, da ist ja noch das Torverhältnis vor. Also: ein Sieg muss her, egal ob Felix, der Glückliche, kommt oder sonstwer. "Wir schauen nur auf uns", heißt es doch immer so schön im Fußballsprech.


    Wir schauen auf die Statistik: von den bisherigen 51 Spielen gewann Bayer 24, die Hertha 14. Noch mehr Statistik? Der Bayer-Kader hat im Kicker eine Durchschnitssnote von 3,28 (Platz 3), der von der Hertha nur 4,02 (Platz 17). Insofern stehen die Berliner ja 1 Platz besser als verdient (sag ich als staatlich geprüfter Provokateur8)).


    Winkt dem Felix jetzt das Glück?


    Wann: Samstag, 02.04.2022, 15:30 Uhr

    Wo: wo sie immer spielen. Hinweis für Berliner: Dem Geruch nach.

    Das Glück kommt lautlos. Aber man hört, wenn es geht. (Friedrich Hebbel)

  • Nach der zweiwöchigen Pause und dem ganzen Windhorst-Theater muss man schon ziemlich weit im Kopf herumkramen um sich an den eigentlich so erfreulichen Sieg gegen Hoffenheim zu erinnern. Damals überraschte man einen Gegner, der es über die ganzen 90 Minuten nicht verstand darauf zu reagieren - das wird man sich in Leverkusen genau angesehen haben. Der Überraschungseffekt wäre damit verpufft, also stellt sich die Frage, ob Magath nochmal so in die Partie geht oder umstellt. Die Situation ist eigentlich ähnlich: Mit Leverkusen hat man erneut einen klar favorisierten Gegner (der allerdings mehr strauchelte als Hoffenheim) und man braucht unverändert jeden einzelnen Punkt um sich in eine bessere Ausgangsposition vor den in zwei Wochen beginnenden drei "Endspielen" zu bringen.


    Positiv auf der Seite der Hertha ist, dass es - kaum zu glauben - kaum Ausfälle gibt. Während Darida (nach Corona-Infektion wieder genesen) und Jovetic (spielte Anfang der Woche eine Halbzeit für Montenegro) zurückkehren könnten sammelte Dardai wichtige Spielpraxis in zwei Partien mit der deutschen U21-Nationalmannschaft, Belfodil musste das äußerst bittere Scheitern mit Algerien in der WM-Qualifikation verdauen.


    Ja, nach dem 3:0 gegen Hoffenheim kann man durchaus ins Träumen geraten und auf eine ähnliche Trendwende wie im letzten Jahr hoffen, aber ich bin da weiter vorsichtig. Zu oft trat man nach solch einem Resultat mächtig auf die Euphoriebremse. Magath bescheinigte der Mannschaft ein ausgezeichnetes Trainingslager, zu viel sollte man daraus aber auch nicht schließen. Lassen wir uns überraschen, was die Mannschaft heute auf den Platz bringt.

  • Zwei Veränderungen gibt's im Vergleich zum letzten Spiel: Der aufgrund von muskulären Problemen nicht zur Verfügung stehende Plattenhardt wird durch Mittelstädt ersetzt, dazu spielt Darida für Richter.


    Schwolow - Pekarik, Boyata, Kempf, Mittelstädt - Ascacibar, Stark, Tousart - Darida, Serdar - Belfodil


    Die Gastgeber treten wie folgt an:

    Hradecky - Tah, Tapsoba, Kossounou - Bellarabi, Andrich, Aranguiz, Bakker - Paulinho, Diaby - Alario

  • Puh, das war schwere Kost. In der Anfangsphase sah man ähnliche Ansätze wie in der Partie gegen Hoffenheim, aber im Gegensatz zu damals war die Stabilität löchrig was Leverkusen mit zwei Chancen ausnutzte. Kempf bewies leider einmal mehr warum er ein absoluter Fehleinkauf war, das Geld hätte man sich lieber sparen sollen und Torunarigha oder Gechter aufstellen sollen. Offensiv war alles sehr behäbig, Darida ist - trotz seines Treffers - einfach kein kreativer Spielmacher, was das mit Serdar sollte (zur Halbzeit ausgewechselt nachdem er auf der falschen Position spielte - Korkut lässt grüßen) verstehe ich nicht. In Hälfte zwei ließ man zwar nicht mehr viel zu, agierte nach vorne hin aber auch zu mutlos um näher an den Ausgleich und einen Punkt heranzukommen. Das ist leider einer dieser Tage an denen man sich zurückerinnert wen Bobic da im letzten Sommer in der Offensive alles abgab und nun schmerzlich vermisst. Ebenfalls nicht schön: Mit Schwolow und Stark verließen zwei Spieler den Platz verletzungsbedingt, Lotka machte seine Sache heute aber recht zufriedenstellend.


    Da Bielefeld einen Punkt aus Stuttgart mitnahm rutscht man damit wieder auf den direkten Abstiegsplatz ab, dafür bleiben aber beide Konkurrenten in Reichweite. Wäre natürlich schick, wenn wir in den nächsten Tagen dann noch ein wenig Schützenhilfe aus Wolfsburg und Mainz bekommen würden. Unabhängig davon ist der Druck aber weiterhin sehr hoch, auf Magath und seine Mitstreiter wartet noch einiges an Arbeit (womit man aber nach der kurzen Zeit und diesem desaströs zusammengestellten Kader auch rechnen musste).

  • Kempf hin, Darida her. Darida muss es in der 90. Einfach gelingen richtig zu knipsen. Dann 2:2... Insofern dennoch eine ansprechende Leistung, außer von Kempf

  • Der Keeper parierte reaktionsschnell gegen Karim Bellarabi (21.) und Lucas Alario (45.), bei den Gegentoren durch ebenjenes Duo war er machtlos. "Es war ein wenig ungewohnt, von der Bank ins Spiel zu kommen, aber damit muss man immer rechnen und vorbereitet sein", sagte Lotka nach dem Spiel. "Ich habe nach der Einwechslung versucht, der Mannschaft zu helfen und die Jungs zu pushen." Das gelang durchaus.