Ismaik kritisiert Kritiker

  • Was rechtfertigt das? Nee, da bin ich anderer Meinung. Vielleicht lässt man sich dann zur Abwechslung weniger leicht provozieren? Bei Fortuna Köln habe ich die Tage ähnliches gelesen. Deren Investor ist mir bislang überhaupt kein Begriff. Der fällt überregional wenig auf. Trotzdem wird laut dem was er sagt seine Familie mit in den Dreck gezogen. Mittlerweile hat das bundesweit Ausmaße angenommen, die wir nicht mehr kleinreden sollten.


    Es stimmt natürlich, einige Investoren haben erhebliche Aktien an der Entwicklung, da brauche ich nur nach Hamburg schauen. Kühne ist dafür ein Paradebeispiel. Letztlich auf andere zu zeigen um zu sagen, der/die sind schlimmer oder haben min. genauso viel schuld, ich weiß nicht, das macht es nicht besser. Es driftet in eine Richtung ab, was ich mit Schaudern beobachte.

  • Ich hab doch gesagt dass man über das Ausmaß nicht diskutieren muss?

    Aber den Grundstein dafür hat er trotzdem mitzutragen.

    Warum hat er nicht einfach sein Ding gemacht?

    Warum musste er Tradition, welche bekannterweise noch immer sehr vielen sehr wichtig ist, in den Dreck gezogen? Vergleiche und ins lächerlichea ziehen von Fortuna waren da ja auch dabei.

    Bevor dieser Vergleich kam, waren die Gesänge bei Fortuna größtenteils nur mehr als harmlos. Bspw "alles fans, alles fans, hassen Dietmar Hopp, große fans, kleine fans, dicke fans, hooligans".

    Das hatte sich gesteigert als die Aussage sinngemäß kam, was man im Fußball denn überhaupt mit dieser Tradition will, oder ob man Düsseldorf nur wegen der Tradition in den Profifußball holen wolle, weil sie es ja quasi sonst nicht schaffen würden ohne ein solches Geld wie bei Hoffenheim.


    Und sowas hat er nunmal in Kombination mit Hoffenheim und Aktionen wie die Lautsprecheranlage gegen den bvb im Stadion und viele andere Aktionen auch immer wieder befeuert.


    Er selbst hat also nichts dafür getan dass es ruhiger wird, ganz im Gegenteil.


    Und nochmal zur Betonung. Das ist keine Entschuldigung für grenzüberschreitende Aktionen, aber eine Erklärung wie es, unter anderem, auch so weit kommen konnte.

  • Ist nachvollziehbar. Wie das alles ins Rollen kam und welche Hintergründe wirken, kann ich durchaus begreifen. Mir ist andererseits klar das Leute wie Hopp andere Denkweisen vertreten und über Tradition und Fußballkultur wie selbstverständlich andere Meinungen vertreten als ein Großteil der Fans, und erst recht der organisierten Gruppen. Da prallen teils Welten aufeinander. Antipathien beruhen auf Gegenseitigkeiten. Schwups fallen hier und da Äußerungen die der Gegenseite missfallen, sie verletzten. Es schaukelt sich hoch, es wird geantwortet. Und so geht das Stück für Stück durch die Decke - natürlich sehr vereinfacht dargestellt.


    Aber warum muss es in der Form ausarten? Lasst ihm halt seine Meinung. Niemand wird sie einfach so ändern können. Andersherum ist es ähnlich. Ein Mensch muss doch in der Öffentlichkeit sagen können das er von der gängigen Fußballromantik, Tradition und Subkultur nichts hält, ohne das er gleich Hasstiraden ausgesetzt wird. Fordern Ultras für sich nicht auch Akzeptanz und Respekt ein? Angst vor Veränderungen, um nicht das böse Wort Kommerzialisierung zu verwenden, denen ohnmächtig zugeschaut werden muss, spielt freilich eine Rolle. Einerseits werden Begleiterscheinungen der Vermarktung des Sports abgelehnt. Durchaus zurecht. Andererseits gehen viele den Weg dann doch mit. Leider gibt es zu viele Widersprüche. Und zwar auf beiden Seiten, um das gleich vorwegzunehmen. Wenn Herr Ismaik anfängt von Wohltaten zu sprechen, rolle ich mich vor Lachen am Boden.


    Lange rede kurzer Sinn ... es schadet dem Fußball ungemein. Ich persönlich sehe mich auf keiner Seite vertreten.

  • Naja, der Absprung selbst ist halt einfach enorm schwierig.

    Merke ich ja selbst aktuell.

    Der Fußball selbst ekelt mich im Profitum eigentlich nur noch an.

    Die Liebe zum Verein ist leider etwas was die ganze Sache extrem schwierig macht.

    Sky und Co hab ich mich von abgewandt.

    Mitglied im Verein bin ich aber noch und beim Pokal war ich zb vor Ort. Also indirekt hab ich dfb und Co damit auch unterstützt.


    Komplett aprupt alles beendet ist vielleicht für manch einen möglich, aber nicht so einfach wie es manchmal klingen mag.

    Deshalb mache ich nicht immer per se jedem da pauschal einen Vorwurf.

    Genauso rede ich auch normal mit fans mancher Vereine welche ich niemals toleriere.

    Habe im erweiterten Freundeskreis sogar ein Hoffenheim fan, ihm hab ich sogar dabei geholfen, dass er in meiner Region Fuß fassen kann und einen eigenen Verein zum spielen Und Freunde findet.

    Also ich gehöre auch zu keiner der Gruppen.


    Und natürlich würde ich es deutlich schöner finden, wenn es ganz anders laufen würde. Aber auch jene Gruppen mit deviantem Verhalten sind Teil der Gesellschaft und sollten, wie viele anderen auch in gewissem Maße ernst genommen werden.

    Nur so, davon bin ich überzeugt, kann man diese Kluft zwischen den jeweiligen Parteien zumindest verkleinern.

    Denn nur ein ernstgemeinter Partner innerhalb eines Konfliktes, ist auch für Kompromisse bereit.


    Nur hat man sich zb von Verbandsseite aus zu häufig nicht an jenes gehalten, was man versprochen hat. Man hat diese Form der Radikalisierung durch viele Aktionen enorm gefördert.

    Und damit will ich an der Stelle auch nicht sagen dass die andere Seite keine Fehler gemacht hat/macht, aber ich und viele andere haben vor einigen Jahren schon gesagt, dass man mit einigen Entscheidungen Tendenzen und Ideologien fördert, welche auf kurz oder lang zu deutlich negativen Veränderungen innerhalb des Fußballs führen werden.


    Genau jetzt sind wir mittendrin + die negative kommerzielle Veränderungen.

    Meiner Meinung nach eine Gesamtentwicklung welche schon zu viel kaputt gemacht hat, als dass man noch im entferntesten auf einen Stand wie früher kommen könnte.

  • Naja, der Absprung selbst ist halt einfach enorm schwierig.

    Merke ich ja selbst aktuell.


    .....

    Absprung wohin? Aus oder innerhalb des Fußballs? Eines verstehe ich nicht. Bei der Fülle an kritischen Tönen über die Entwicklung des Profifußballs müssten sich eigentlich Scharen an Fans den unteren Ligen zuwenden - back to the roots. Passiert nicht. Amateurvereine müssen um Zuschauer und zunehmend auch Mitglieder betteln. Wenden sich wie in Hamburg Hunderte Fans von ihrem geliebten HSV ab um ein neues Kapitel aufzuschlagen, nimmt davon kaum einer Notiz. Den HFC Falke kennen höchstens Insider. Es werden sich genug Menschen finden die eine European Super League toll finden, keine Frage. Sollen sie, habe ich kein Problem mit. Was machen die anderen? Hopp und Co. gestalten den Fußball nach ihren Vorstellungen. Auf welche Ablehnung das stößt, sehe ich Woche für Woche in den Stadien. Wann erfolgt die Konsequenz? Braucht Fußballkultur die große Bühne? Geht das nicht auch in der Kreisliga? Aus irgendeinem Grund versucht man an etwas festzuhalten, was längst verloren wurde. Warum fängt man nicht wieder an jenseits des großen Geldes Fußball zu Leben, zu gestalten? ... So wie Investoren es tun, nur eben am anderen Ende der Fahnenstange. Leider scheint es daran kein gesondertes Interesse zu geben.

  • Du glaubst gar nicht wieviel Steine einem da in den Weg gelegt werden.

    Die Sache von Hamburg war auch ein heftig steiniger Weg. Und wie du es schon erwähnt hast, man findet kaum Gehör..

    Und genau das ist auch das was viele höchstwahrscheinlich demotiviert.


    Das ist es doch auch, was innerhalb der Ultraszene für diese Radikalisierung gesorgt hat. Wenn der normale, kreative Weg durch Sprache auf Dauer nicht ernst genommen wird.

    Irgendwann kommt der Punkt an dem sich die Wege trennen und viele dann den vermeintlich leichteren radikalen Weg einschlagen, denn dort bekommt man zumindest Aufmerksamkeit.


    Genau dort drehen wir uns auch immer wieder im Kreis: Menschen und ihre Ansichten ernstnehmen, selbst wenn man diese nicht teilt. Passiert das nicht in gewissem Maß, dann wird das früher oder später immer zu einem Selbstläufer.


    Und das größte Problem an der Sache ist, dass immer weniger Menschen für ihre Ziele kämpfen, sondern immer schneller aufgeben..