Bailey einer für Jogi?

  • Es wurde viel gerätselt, für welches Land Leon Bailey das Nationaltrikot überstreifen würde. Jetzt scheint der Flügelstürmer von Bayer Leverkusen sich entschieden zu haben. Der 21-Jährige ist zu Länderspielen für den jamaikanischen Verband eingeladen worden und ist diesem Ruf auch gefolgt.

  • Leon Bailey von Bayer Leverkusen hat entgegen aller Erwartungen auf sein Debüt für die Nationalmannschaft Jamaikas im Quali-Spiel der CONCACAF Nations League gegen Bonaire (6:0) verzichtet. Wie der Angreifer gegenüber der Zeitung Jamaica Gleaner verriet, war ein gebrochenes Versprechen seitens des jamaikanischen Verbands der Grund für seinen Rückzieher.

  • Bailey soll Bedingungen für seine Jamaika-Premiere gestellt haben. Ausgerechnet sein Halbbruder Kyle Butler (20), der derzeit in der 2. Liga Österreichs kickt, sollte ebenfalls für die Nationalmannschaft spielen – wurde aber wohl nur zum Probetraining eingeladen.

    Was hat der bitte für Starallüren? Den Artikel muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen.

  • Das Bittere an dieser Farce ist, dass Bailey der Leidtragende ist. Dass er als Spielball seines Stiefvaters offenbar versucht, dessen Sohn und seinen ihm nahestehenden Halbbruder in die Nationalelf zu drücken, dürfte ihm bei seinen zukünftigen (?) Teamkollegen immens an Kredit gekostet haben. Zudem deuten Baileys Handeln und seine Äußerungen darauf hin, dass er die Tragweite dieses Falls nicht annähernd richtig einzuordnen weiß. Dem 21-Jährigen ist offenbar nicht bewusst, dass er mit solchen Aktionen nicht nur sich massiv schadet, sondern auch seinem Halbbruder, dem er doch eigentlich etwas Gutes tun möchte.

  • „Ich werde erst einmal mit dem Spieler allein sprechen und danach weiterschauen“, sagt Trainer Heiko Herrlich (46) und bittet Bailey zum Rapport, nachdem der Offensivspieler mitten in der größten Klub-Krise mehr als eine komplette Trainings-Woche verpasste und sein Länderspiel-Debüt für Jamaika einfach platzen ließ (BILD berichtete).

  • "Die ganze Aktion ist alles andere als glücklich gelaufen", erklärt also Rudi Völler, der versucht, die Schärfe aus dem Fall zu nehmen, und ein klärendes Gespräch ankündigt: "Wir werden uns in den nächsten 14 Tagen in aller Ruhe mit Leons Vater zusammensetzen, alles durchgehen und sehen, wie es weitergeht." Dabei geht es weniger um einen Blick zurück. Der Geschäftsführer Sport weiß: "Das Kind ist schon in den Brunnen gefallen."