[WOB] Zwischen Anspruch und Wirklichkeit

  • "Es ist ein menschlicher Prozess, dass man sich in diese neue Herausforderung einfinden muss", glaubt VfL-Trainer Florian Kohfeldt durchaus, dass sich in den Köpfen von Fußballern nicht von heute auf morgen der Hebel von Königsklasse auf Abstiegskampf umlegen lässt. Doch auch wenn der jüngste Auftritt in Augsburg (0:3) etwas anderes vermuten lässt und Geschäftsführer Jörg Schmadtke („Wir müssen den Abstiegskampf verstehen“) Zweifel daran aufkommen lässt, dass sein Team den Ernst der Lage begriffen hat, ist der Coach überzeugt, "dass die Mannschaft das spätestens seit dem Januar verstanden hat". Einräumen muss er jedoch auch: "Was wir auf dem Platz in Augsburg gesehen haben, das sah nicht nach Abstiegskampf aus."

  • Nein, wirklich zufrieden sein kann niemand beim VfL Wolfsburg mit dieser Saison, die am Samstag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) mit dem Heimspiel gegen den FC Bayern München zu Ende geht. Immerhin: Der Klassenerhalt ist frühzeitig unter Dach und Fach gebracht worden, wonach es im Laufe der Saison nicht immer ausgesehen hatte. In der neuen Spielzeit will der VfL wieder angreifen, Trainer Florian Kohfeldt hat den Angriff auf die internationalen Ränge bereits ausgerufen.

  • Für die unbeständige Saison mit Trainerwechsel, inkonstanten Leistungen und Abstiegskampf machte Schmadtke ein "Fitness-Problem" verantwortlich, das ein ständiger Begleiter gewesen sei. "Zum einen sind die athletischen Voraussetzungen, die du in der Bundesliga einfach brauchst, nicht erreicht worden. Und zum anderen gab es in unserer Gruppe eine Vielzahl von Egoismen."

  • Es geht schon wieder los.

    Maximilian Arnold ringt nach Worten. Seit dieser Saison ist das Wolfsburger Eigengewächs der Kapitän dieser Mannschaft, die wie schon in der vergangenen Saison nicht als eine solche auftritt. Ist der 28-Jährige der Kopf eines eingeschworenen Haufens, einer mit- und füreinander kämpfenden Einheit? Eine Zustimmung kann Arnold bei dieser Frage nicht liefern. "Ich glaube, wir müssen es noch mehr werden." Damit die VfL-Saison nicht wieder zum Desaster wird.

  • [...] Kovac wollte die Situation nach dem Köln-Spiel nicht schönreden. Vielmehr fand er deutliche Worte.


    Vor allem Einstellung und Einsatz bemängelte der Trainer. Beim Verteidigen müsse man halt auch mal "den Körper reinbringen", sagte der 50-Jährige. „Es geht eigentlich nur darum: Du oder ich. Und jeder muss sich nach dem Spiel fragen: Habe ich das Duell gegen meinen Gegenspieler gewonnen oder nicht?"

  • Nein, das stimmt ganz und gar nicht.

    Wenn man nur auf die Tabelle schaut, kann man auf so etwas kommen.

    Schaut man aber die Spiele, sieht man eine wirklich gut spielende Truppe, deren Fehler lediglich darin besteht, die Bude zu selten zu treffen.

    Und das sage ich, der den VfL lieber in der dritten Liga sähe.