Das Problem mit ihm war, er wollte zu schnell zu viel verändern. Seit jeher müssen Trainer im rauen Aue mit dem auskommen, was sie real erhalten. In der Regel heißt das, pragmatisch arbeiten. Den und den habe ich, also muss ich so und so spielen lassen. Shpileuski hatte konkrete Ideen im Kopf. Und die wollte er umsetzen. Mit Spielern, die dem nicht gerecht wurden, konnte und wollte er nichts anfangen. Kurz, er wollte Aue auf links drehen. Als Leonhardt das klar wurde und der Saisonstart verpatzt war (wie wir nun sehen mit Folgen), zog er die Reißleine. Im Erzgebirge wird Fußball gearbeitet, nicht gespielt. Wer das ändern möchte, wird mit Ansage scheitern. Es war ein Experiment. Riskant. Scheiterte und wird mit dem Abstieg bestraft. Letztendlich haben sie den richtigen Trainer am falschen Ort verpflichtet.
Offenbar haben sie die richtigen Lehren aus dem Desaster gezogen. Voraussichtlich übernimmt Timo Rost die Mannschaft 22/23. Ich denke, er passt besser ins Anforderungsprofil.
