Vor ein paar Jahren hieß es übereinstimmend. Eine gute Jugendarbeit ist das A und O. Jeder Vorzeigeverein, der etwas von sich hält, lässt Jugendmannschaften in allen Altersklassen auflaufen. Der DFB unterstützt das bekanntlich mit Projekten, Verifizierungen und Auszeichnungen. Nachwuchsleistungszentren sind im Spitzensegment vorgeschrieben. Man möchte meinen, die Nachwuchsarbeit hat eine hohe Bedeutung für den Profifußball. Gilt das auch für die Zukunft?
Am Beispiel FC Energie Cottbus lässt sich eine andere Tendenz erkennen. Eigene Teams der Bambinis und G-Junioren wurden unlängst aufgelöst. Zum Saisonende 2011/12 ist bei den E/F-Junioren Schluss. Gerüchten zufolge werden 2013 die D-Junioren aufgelöst. Der untere Teil der Leiter wird also komplett abgeschlagen. Das Zauberwort heißt Outsourcing. Die ungewollten Kinder werden an kleinere Vereine in und um Cottbus verteilt. Die besten Jugendlichen sollen dann ab der C-Jugend zu Energie delegiert werden.
Das wiederum passt zu der Verlautbarung Mitte 2011, den Schwerpunkt in der Nachwuchsarbeit auf die U17 und U19 zu legen. Treffen tut das auch die U23. Die Bedeutung des Teams für den Verein sinkt. Seit Herbst wird darüber nachgedacht, die Mannschaft aus der Regio zurückzuziehen.
Ist Energie ein Einzelfall oder gibt es ähnliche Tendenzen überall in der Republik? Zumindest bei den Zwoten erkenne ich einen bundesweiten Trend. Die Zahl der Teams in der 3. Liga nimmt ab, nicht nur durch sportpolitische Entscheidungen. Die hohe Anzahl in der Regionalliga täuscht nicht darüber hinweg, dass der Kandidatenkreis für den Aufstieg geringer geworden ist.
Kinder und Jugendliche zurück in den Breitensport + Herausnahme und Förderung der talentiertesten Spieler = zukünftiges Grundkonzept? Hat das womöglich etwas mit der aufkommenden Meinung zu tun, im Alter von 10-14/15 Jahren weiß kein Mensch ob aus einem Heranwachsenden ein Profi wird?
Das ist in jedem Fall ein interessantes Thema. Wie denkt ihr darüber und wie seht ihr die Entwicklung?