Beiträge von löwenmut

    Alles in allem eine lächerliche Aktion der Roten gewesen. Bei zwischenzeitlich 4 Punkten Rückstand bläst KHR zum Kampf um die Meisterschaft und das Derby wird mal schnell in die Arena verlegt, in der Hoffnung, dass da das große Entscheidungsspiel draus wird und entsprechend viele Besucher anzieht.

    Damit das aber nicht nach hinten losgeht und plötzlich das halbe Stadion blau ist, werden Ticketreservierungen nur von Fanclubs und Mitgliedern entgegen genommen, während Sechzig nur den Pflichtanteil von 4.700 Gästekarten bekommen soll. Was absehbar zur Folge gehabt hätte, dass mindestens die halbe Schüssel leer geblieben wäre, aber natürlich besser, als zu viele Blaue reinlassen.

    Dann verschlechtert sich die sportliche Ausgangssituation, die Ticketreservierungen laufen mutmaßlich eher schleppend und man bekommt langsam die Ahnung, dass die ganze Veranstaltung vor 15000 in der AA dann doch eher peinlich werden könnte, vor allem, wenn am Ende dann möglicherweise auch noch die Blauen die Meisterschaft feiern könnten.

    Also wird noch schnell eine Aussprache mit den Hardcore-Ama-Fans angesetzt, die haben praktischerweise ja eh rumgeheult wegen der Verlegung und am Ende wird das Ganze großzügigst, natürlich nicht ohne die wahnsinnige Nähe zu den Fans und das stets offene Ohr für deren Anliegen zu betonen, zurückverlegt.


    Jeder blamiert sich halt, so gut er kann (und ja, das können wir auch ganz gut, nur dieses Mal warens halt die Roten).

    So eine nachfrage geht doch im Normalfall über Funk in einer Minute durch.


    Ja, länger dürfte das normalerweise auf keinen Fall dauern. Ich gehe aber davon aus, dass zu diesem Zeitpunkt schon ein Team unterwegs war, dann kann es auch gut sein (und wird regelmäßig so passieren), dass der Einsatzleiter sagt, bleib wo du bist. Ich kann nicht einschätzen, ob die Sanitäter auf dem Vorplatz schneller auf dem Platz hätten sein können, als die, die bereits unterwegs waren, das konnte zu diesem Zeitpunkt eventuell auch vor Ort keiner einschätzen. Es waren lediglich die, die der Wuppertaler Sportchef angesprochen hat, das heißt nicht, dass es Sinn gemacht hätte, dass die auch noch losmarschieren. Wettrennen, wer als erstes am Patienten ist, machen wir in der Regel nämlich keine.


    Für alles jetzt folgende bitte zunächst einmal zwischen Sanitätsdienst (Sanitäter und je nach Anforderung einer oder mehrere Notärzte + Fahrzeuge sichern eine Veranstaltung ab -> z.B. Fußballspiel; primär koordiniert hier eine Einsatzleitung vor Ort und nicht die Rettungsleitstelle) und regulärem Rettungsdienst (Rettungswagen und Notärzte, die einfach gesagt immer und für alle da sind).


    Alles schön und gut. Aber mal folgende Situation. Ein Krankenauto befindet sich auf der Rückfahrt von einen Einsatz. Vor ihn fährt ein Auto, was plötzlich von der Strasse ab kommt und gegen einen Baum prallt. Du willst mir also ernsthaft erzählen das das Team im Rettungswagen erst einmal in der Zentrale nach frägt ob sie denn helfen dürfen? Weil einen Einsatzbefehl haben sie ja noch nicht. Eigentlich müssten sie nach der Regel gesehen ja sogar vorbei fahren (also wenn man es streng genug nimmt).


    Nein, das möchte ich dir nicht erzählen. Hier wird selbstverständlich angehalten, der Leitstelle Bescheid gesagt (für die wäre ich ja in dem Moment noch ein freies Fahrzeug, also jederzeit für einen anderen Einsatz disponierbar, deswegen muss der Disponent natürlich wissen, dass ich jetzt nicht mehr frei bin), die Lage erkundet, Rückmeldung an die Leitstelle inkl. Nachforderung weiterer Kräfte (Feuerwehr, Polizei, ggf. zusätzliche Fahrzeuge des Rettungsdienstes) und natürlich Beginn einer Erstversorgung.
    Der Vergleich würde aber nur funktionieren, wenn vor den Augen der Sanitäter auf dem Stadionvorplatz, also in ihrem zugewiesenen Einsatzabschnitt, jemand Hilfe gebraucht hätte und sie (in diesem Fall) die Einsatzleitung erst um Erlaubnis gefragt hätten. Das war ja aber so nicht der Fall. Es ging darum, dass ein Laie sie einfach in einen anderen Einsatzabschnitt schicken wollte und sich dann drüber aufregt, dass sie das mit der Einsatzleitung absprechen. Hatte ich aber auch schon mal im letzten oder vorletzten Post so geschrieben.


    Oder fast gleiche Situation. Unfall ist in ca. 1 km Entfernung als sie über die Zentrale erfahren das da zum Unfallort Rettungskräfte unterwegs sind. Sie sind aber aufgrund der eigentlich geringen Entfernung eher am Unfallort. Nun sehen sie dort einen auf der Straße der sie einweisen will. Sie umkurven ihn und geben Gas, weil sie ja wissen was der da drausen nicht weiß - nämlich das noch Hilfe kommt.


    Auch das ist natürlich nicht so, da würde ich der Leitstelle Bescheid sagen, dass ich quasi ums Eck stehe und in aller Regel schickt die mich dann auch mit dahin. Der Vergleich würde aber auch nur funktionieren, wenn wir voraussetzen, dass die Sanitäter auf dem Vorplatz deutlich schneller auf dem Rasen hätten sein können und dass nicht lediglich eine Trage gebraucht wird. Mit der hätten sie nämlich - wie auch schon irgendwo erwähnt - sowieso nicht dienen können.


    Oder etwas anders. Autobahnunfall. Feuerwehr, Polizei und Samitäter fahren zur Unfallstelle. Sie beobachten aber bei der Anfahrt einen Unfall am Stauende (meinetwegen ein LKW schiebt zwei oder drei Autos auf der rechten Spur zusammen. Die mittlere und linke Fahrspur bekommt nichts ab, die Rettungsgasse zum vorderen Unfall also intakt. Sie fahren also zu den vorderen Unfall durch, während hinten vielleicht auch Leute Hilfe gebrauchen könnten?


    Schwieriger Fall, weil hier natürlich plötzlich höchstwahrscheinlich zunächst mal ein krasses Missverhältnis zwischen zeitnah verfügbaren Einsatzkräften und Patienten besteht. Es wurde ja schließlich primär nur für einen Unfall alarmiert und natürlich auch die nächstgelegenen Fahrzeuge. Folglich hätte alles was noch nachgefordert werden muss zusätzlich zu der deutlich späteren Alarmierung auch noch längere Anfahrtswege.
    Kann natürlich trotzdem passieren, in der Praxis dürfte man erstmal hoffen, dass (falls der zweite Unfall nicht wirklich direkt beobachtet wurde, wo dann klar wäre, dass es nicht der "Original"-Unfall sein kann) schnell jemand merkt, dass das nicht der Unfall ist, zu dem primär alarmiert wurde. So Unfallstellenangaben auf Autobahnen sind ja selten genau, da erfährt man meistens nur die Fahrtrichtung und "zwischen Auffahrt xy und Auffahrt yz". Wenns ganz blöd läuft, kann es also auch passieren, dass alle erstmal davon ausgehen, dass der Folgeunfall der ist, zu dem alarmiert wurde.


    Vorausgesetzt es ist klar, dass es jetzt zwei Unfälle gibt, würde selbstverständlich auch (u.U nach Absprache zumindest teilweise) angehalten werden, Lageerkundung, Rücksprache mit Leitstelle und Nachalarmierung. Die ersten alarmierten Kräfte würden sich also im Endeffekt normalerweise aufteilen, also einige fahren weiter, einige bleiben vor Ort.


    Hieran kann man aber auch sehr gut erkennen, wie wichtig es ist das Leitstelle bzw. Einsatzleitung über sowas informiert werden. Sonst hab ich am Ende zwei Unfälle und bei jedem zu wenig Kräfte, weil keiner Bescheid gesagt hat und deswegen nichts nachalarmiert wurde.


    Es kann doch nicht sein das ein Sanitäter seinen Kopf nicht benutzen darf. Natürlich kann ich mir das in Deutschland schon vor stellen. Aber ich sage jetzt mal zum Glück hatte ich bis jetzt nur positive und helle Rettungssanitäter um mich rum.


    Doch doch, keine Angst wir dürfen selber denken und tun das sogar auch öfter mal. Das heißt aber nicht, dass ich irgendwas machen kann, nur weil ich es gerade für richtig halte. Also im Zweifel erstmal Rücksprache mit denen, die den Überblick haben oder zumindest haben sollten (also Leitstelle bzw. Einsatzleitung).

    Ich meine diese Sache mit der Einsatzzentrale. Wieso muss ich mich als Rettungssanitäter bei der Einsatzzentrale erkundigen ob ich und wann und wie ich helfen darf. Irgendwie hätte ich da zu viele Fragen. Ich weiß wie gesagt aus eigener Erfahrung das es auch anders geht. Deswegen werde ich den Eindruck in diesen Fall nicht als seien die Sanitäter vor Ort der Aufgabe rein menschlich gesehen nicht gewachsen gewesen zu sein. Sonst hätte man ja mal eigene Entscheidungen über den der Leitzentrale stellen können. Sonst geht es wie gesagt in Einzelfällen auch.


    Wäre der Patient in ihrem zugeteilten Einsatzabschnitt gewesen, hätten sie keine Rücksprache halten müssen, sondern hätten wenn dann mal kurz Bescheid gesagt, dass sie einen Patienten haben, damit die Einsatzleitung auch weiß, dass das entsprechende Team gerade nicht für etwas anderes verfügbar ist. Einfach den Einsatzabschnitt verlassen geht aber nunmal nicht und ist auch nicht notwendig, wenn ich weiß, dass schon Kollegen unterwegs sind (bzw im Zweifel mal kurz nachfrage, wenn ich das nicht eh schon am Funk mitbekommen habe). Ich würde sogar den Spieß umdrehen und soweit gehen, zu sagen, dass sie ungeeignet wären, wenn sie da einfach losmarschiert wären. Hätte bei einem relativ "kleinen" Sanitätsdienst wie hier wahrscheinlich sogar noch ohne weitere Probleme funktioniert. Wenn du dir das aber ein paar Nummern größer vorstellst, also Bundesligaspiele, Festivals, Volksfeste, dann endest du im kompletten Chaos, wenn jeder einfach macht, was er gerade für richtig hält. Und damit ist am Ende sicher niemandem geholfen. Die Disziplin ist da oft wichtiger, als auf den ersten Instinkt zu hören.


    @S.Men: Ja, es fehlen auf jeden Fall noch Informationen, um das alles abschließend bewerten zu können. Ich hab mich jetzt auch hauptsächlich auf die Stellungnahme der Hilfsorganisationen gestützt, auch da muss natürlich nicht alles stimmen. Die vier Sanitäter auf dem Vorplatz sind aber meiner Meinung nach wirklich die letzten, die irgendwas falsch gemacht haben. Da kommt ja die Information, dass sie aus objektiver Sicht alles richtig gemacht haben ja sogar von der Gegenseite (auch wenn es aus seiner Sicht falsch war).

    Tut mir leid, aber ich versteh den präzisen Kritikpunkt gerade nicht. Zumindest, wenn ich voraussetze, dass du meine Beiträge gelesen hast. Wo und wie genau hätte anders reagiert werden sollen?

    Ich finde dieses Hintergrundwissen auch sehr hilfreich. Ich kann es allerdings nicht nachvollziehen, dass bei einem Notfall erstmal Kontakt zur Leitstelle aufgenommen wird und solang nichts passiert. Manchmal entscheiden Sekunden über Leben und Tod, so heißt es doch immer. Und es wäre völlig unproblematisch gewesen, wenn zwei oder zumindest einer schon mal losgelaufen wäre.


    Ich denke mal, du meinst damit die 4 Helfer auf dem Vorplatz?


    Ich versuch nochmal den zeitlichen Verlauf grob aufzugliedern, ganz genau wird es nicht rekonstruierbar sein. Wir reden von ca. 6 Minuten nach Ereignis bis die ersten Sanitäter vor Ort waren. Nach ca. 2 Minuten hat sich der WSV-Sportvorstand (wie hier nachzulesen) gefragt, wo die Sanitäter bleiben und ist auf den Vorplatz gegangen. Wir nehmen an, er ist dort nach einer weiteren Minute, also insgesamt 3 Minuten, eingetroffen. Bleiben also noch 3 Minuten übrig.


    Da die Besatzung ja erst noch versucht hat, die Trage aus dem Krankenwagen irgendwie rauszuheben (unklar, wie lange dieser Versuch gedauert hat, wobei ich mir tatsächlich auch nicht wirklich vorstellen kann, wie das hätte funktionieren sollen), bis sie sich dann vorerst ohne Trage auf das Spielfeld begeben hat und - zumindest laut Stellungnahme der Hilfsorganisationen - einen ordentlichen Weg bis dahin zurücklegen musste, kann ich mir nicht vorstellen, dass das komplett innerhalb der zweiten drei Minuten passiert ist. Heißt also, als der Sportchef auf dem Vorplatz war und dort die Sanitäter reinschicken wollte, waren durch die Einsatzleitung schon andere losgeschickt, was die Kollegen auf dem Vorplatz vermutlich sogar über Funk mitbekommen haben. Beim besten Willen, da hätte ich auch erstmal bei der Einsatzleitung nachgefragt, ob ich da jetzt wirklich auch noch mit hin soll. Und falls - wie in der Stellungnahme auch geschrieben und was auch F95 angedeutet hat - wirklich primär nur eine Trage angefordert wurde (was ja gute Gründe haben kann: Verletzung am Bein oder Fuß -> Spieler hat Schmerzen, kann nicht mehr laufen, ist aber ansonsten kerngesund), würde sich mir auch nicht erschließen, warum ich da jetzt ohne Trage hinrennen soll, wenn die Trage sowieso schon unterwegs ist.


    Ist natürlich viel Spekulation, es gibt aber so oder so quasi keinen Grund, seinen Einsatzabschnitt zu verlassen, ohne zumindest mal kurz Rücksprache mit der Einsatzleitung zu halten, das dauert ja im Normalfall auch nur ein paar Sekunden. Sonst werden solche Einsätze einfach unführbar. Und ganz ehrlich, ich weiß, es wird oft so verkauft, als könnte es um Sekunden gehen, das ist aber wirklich fast nie der Fall. Sogar dass es um Minuten geht ist höchstselten. In den Bereich fallen ein paar wenige lebensrettende Sofortmaßnahmen, deren Kenntnis man m.M.n. aber auch von den Mannschaftsbetreuern bei einem 4. Liga Spiel erwarten darf. Und für diese Maßnahmen ist auch keine spezielle Ausrüstung notwendig. Natürlich weiß man nicht, was Sache ist, bevor man den Patienten gesehen hat, aber zaubern können wir auch nicht. D.h. bei den Notfällen, bei denen wirklich so wenig Zeit bleibt, muss ich entweder Glück haben und bei meinem Eintreffen genau dieses Zeitfenster erwischen (weil sich der Patient bis zu meinem Eintreffen erst noch verschlechtert hat) oder der Zeitraum muss sinnvoll durch Ersthelfer überbrückt worden sein.
    Heißt nicht, dass ich mir deswegen extra viel Zeit lassen kann und muss, es gibt aber genauso wenig einen Grund sofort kopflos loszurennen.


    Was noch ein bisschen im Raum bleibt, ist die Frage, wie lange da versucht wurde, die Trage aus dem Fahrzeug zu holen und ob in dieser Zeit an die Einsatzleitung zurückgemeldet wurde, dass es zu einer Verzögerung kommt. Dann hätte die Einsatzleitung nämlich evtl. noch einen Trupp z.B. von der Tribüne auf das Spielfeld schicken können. Wobei auch da wieder die Frage stehen bleibt, ob die Einsatzleitung und damit auch die angeforderte Besatzung davon ausgegangen sind, lediglich eine Trage aufs Spielfeld bringen zu müssen, oder wirklich akut Versorgung leisten zu müssen.


    Ich hoffe mal das ist soweit verständlich, sonst bitte gerne nochmal nachfragen.xD

    Danke für den ausführlichen Beitrag und die Mühe die du dir damit gemacht hast.


    Wäre schön wieder mehr davon hier lesen zu dürfen! :)


    Keine Ursache. Das konnte ich aber auch grad nicht bei mir behalten. Wobei ich natürlich einsehe, dass das alles für Außenstehende erstmal blöd aussieht.


    Zumindest vorerst werde ich aber wahrscheinlich nicht viel öfter wieder was schreiben, hab zumindest bis Ende November eigentlich kaum Zeit für sowas. :D


    @Jumu: Kannst du von mir aus gern machen.

    Jetzt muss ich doch tatsächlich auch mal wieder was schreiben hier, nachdem ich mal geschaut hab, ob die Diskussion zu dem Thema hier anständiger läuft als bei Facebook. Ist leider (fast) nicht so.


    Ich versuch mal das ganze hier mit ein bisschen Hintergrundwissen zu beleuchten (ich arbeite hauptberuflich im Rettungsdienst, zwar nicht in Wuppertal, aber manche Dinge sind eben doch überall gleich):


    Wie der kompletten Stellungnahme der Malteser (bzw. eigentlich aller Wuppertaler Hilfsorganisationen, siehe Anhang) zu entnehmen ist, waren durch den WSV lediglich Sanitäter für die Absicherung der Zuschauer bestellt, also Vorplatz und Tribüne, nicht für den Innenraum. Wäre das bestellt gewesen wäre auch sofort jemand da gewesen.


    Heißt natürlich nicht, dass nicht nötigenfalls trotzdem auf dem Spielfeld geholfen werden muss. Das wurde durch die Einsatzleitung, so wie ich das verstehe, aber auch unverzüglich in die Wege geleitet. Dass dann gerade die Polizei nicht weiß, dass man die Hecktüren eines Krankenwagens nicht unbedingt zuparken sollte, ist natürlich eher unerfreulich.


    Da hilft es aber nichts, wenn der Wuppertaler Sportchef (der sich ja herrlich gewundert hat, warum auf dem Spielfeld keine Sanitäter waren; Moment, ich nehme an, er hat - vermutlich aus Kostengründen - darauf verzichtet, diese zu bestellen?) auf den Vorplatz rennt und die Sanis dort nach drinnen schicken will. Bei solchen Einsätzen gibt es festgelegte Einsatzabschnitte und es kann nicht einfach jeder machen was er will. Mag dem Laien bei so einem relativ kleinen Einsatz vielleicht nicht sofort einleuchten, macht aber Sinn - und das umso mehr, je größer ein Einsatz ist. Außerdem könnte ich mir gut vorstellen, dass sie bereits über Funk mitbekommen haben, dass Kollegen in den Innenraum unterwegs sind. Ist jetzt schwer zu sagen, da fehlt ein bisschen die Chronologie. So oder so ist es aber absolut korrekt, es mit der Einsatzleitung abzusprechen, bevor man einfach seinen Einsatzabschnitt verlässt.


    Zurück zu dem zugeparkten Krankenwagen. Nachdem die Trage nicht herausgefahren werden konnte, ist die Besatzung ja dann erstmal mit Ausrüstung aufs Spielfeld. Die Malteser schreiben von einem langen Weg, kann ich nicht beurteilen, ich kenne die Örtlichkeit nicht. Aber das Wuppertaler Stadion ansich ist ja nun auch nicht das allerkleinste. Das dauert dann halt ein bisschen. Wenn man das alles bedenkt, sind die 6 bis 7 Minuten bis zum Eintreffen auf dem Spielfeld auch noch nicht einmal so lang.


    Und damit kommen wir zum letzten Punkt, nämlich dass Notarzt und Sanitäter den Spielern und auch dem Uerdinger Geschäftsführer ("der kommt da angetrabt, als ob jemand eine Erkältung hätte" - als Rechtfertigung für Grebes Schubser gegen den Notarzt) nicht schnell genug gelaufen sind. Auch das mag sich einem Laien nicht sofort erschließen, aber wir rennen nicht zum Einsatz. Eine der ersten Dinge, die man in der Ausbildung lernt. Haben die ersteintreffenden zwar sogar gemacht, wenn man sich das Video ansieht, ich denke aber, das war ein bisschen dem "öffentlichen Druck" durch die Zuschauer in diesem Moment geschuldet. Der Patient hat grundsätzlich jedenfalls nichts davon, wenn ich völlig fertig bei ihm ankomme und mich erstmal selber an den Sauerstoff hängen muss, anstatt ihn konzentriert und ruhig versorgen zu können. Und noch viel weniger hat er davon, wenn ich beim Rennen stolpern und mich verletzen würde und u.U. deswegen den Einsatz abbrechen muss.


    Am Ende bleibt meiner Meinung nach also nicht viel (bzw. eigentlich gar nichts) von den Vorwürfen übrig. Wenn der WSV möchte, dass sich im Innenraum Sanitäter befinden, sollte er diese vielleicht das nächste Mal einfach bestellen. Falls das dort nach dieser Geschichte überhaupt noch jemand machen will. Ich gehe nämlich mal davon aus, dass der Sanitätsdienst (also Absicherung von Veranstaltungen, nicht zu verwechseln mit dem regulären Rettungsdienst) dort (wie fast überall) zumindest größtenteils von Ehrenamtlichen geleistet wird. Allein schon deswegen wird übrigens auch niemand, wie hier mehrfach gefordert, seinen Job verlieren...

    Schmidt ist entlassen! Vorerst übernimmt Co-Trainer van Ahlen. Ist mir grade zu umständlich über's Handy nen Link reinzukopieren, steht aber u. a. auf sport1.de.


    Gott sei Dank, das Spiel gestern war Folter, aber im Grunde waren sie schon die ganze Saison konstant schlecht, nur dass sie noch ein bisschen das Glück auf ihrer Seite hatten.

    Zitat von Viddek


    Ansonsten geht es in Liga 2 aber vielen Teams so, dass sie spielerisch nicht überzeugen, aber punkten.


    Mag sein, aber offensiv ist das bei uns einfach völlig planlos und unkreativ, das fällt mir bei den anderen nicht so extrem auf. Wenn das so weitergeht, geht's eher gegen den Abstieg als um den Aufstieg. Abgesehen von St. Pauli (das ich nicht gesehen habe, aber soll wohl spielerisch ganz gut gewesen sein), hat es diese Saison noch kein gutes Spiel gegeben, lediglich die Ergebnisse haben gepasst (weil immerhin die Defensive alles in allem ganz passabel arbeitet), aber das geht halt auch nicht ewig gut.