Ich halte es für ziemlich einseitig, den Erfolg von Elversberg nur am Geldgeber festzumachen. Erst einmal muss man das Geld überhaupt vernünftig investieren, was die Verantwortlichen des SV Elversberg offensichtlich getan haben. Schaut man sich die Leistungsträger des aktuellen Kaders an, fällt auf, dass da kaum Spieler mit massig Erst- oder Zweitligaerfahrung dabei sind. Ausnahme ist noch Marcel Correia, aber der befindet sich mit seinen 33 Lenzen auch im Herbst seiner Karriere. Mit Horst Steffen hat Elversberg seit fast fünf Jahren einen charakterlich einwandfreien Trainer mit viel Menschenkenntnis an der Seitenlinie. Diese Kontinuität auf der Trainerposition ist für mich ein großer Faktor für den Erfolg. Zuvor wechselten sie häufiger die Trainer. In den Vorjahren haben sie mehrmals den Drittligaaufstieg nur knapp verpasst (auch durch unsägliche Relegationsspiele) und mussten in der Folge auch immer wieder Leistungsträger ersetzen, beispielsweise 2019 der damalige Torgarant Kevin Koffi. Zudem waren horrende Ablösesummen bis dato nie ein Thema in Elversberg.
Elversberg war stets ein ambitionierter Viertligist. Der Rückkehr in die 3. Liga bereits ein Riesenerfolg. Jetzt haben sie den Durchmarsch perfekt gemacht und ich muss ehrlich sagen: Ich gönne es ihnen. Man kann ebenso nicht behaupten, dass sie den Zweitligaaufstieg wirklich forciert hätten, denn dafür hätte man bereits im Vorhinein die nötigen Infrastrukturen schaffen müssen, die ihnen jetzt fehlen.
Mit Elversberg verband ich vorher lediglich unansehnlichen Fußball um die 2000er, als sie mit Jena im Keller der Regionalliga Süd herumdümpelten. Den leidenschaftlichen Fußball, den Elversberg diese Saison abgeliefert hat, finde ich höchst beeindruckend.
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