FLV: Brandenburg

  • Vier Jahre später - ein Blick auf das aktuelle Tableau!


    Wir wissen es alle, im Fußball dreht sich das Rad der Zeit mit einer unglaublichen Geschwindigkeit. Ein Jahr - zur Hölle, es geschieht so viel. Nach 4 Jahren müsste ich eigentlich völlig neu anfangen. Das wirkt sich in gleicher Weise auf das Ranking aus. Die Verschiebungen sind nicht gerade klein. Einen Wiedererkennungswert gibt es lediglich in der Spitze. Energie Cottbus bleibt trotz der Abwärtsspirale der letzten Jahre die Nr.1 im Land. Dahinter kam es zum Teil zu gehörigen Veränderungen.


    Vereine mit Perspektive nach oben
    Allen voran ist hier Union Fürstenwalde zu nennen. 2012 schrieb ich, sie hätten das Zeug um mittelfristig um Rang 4 zu kämpfen. Gegenwärtig haben sie diesen Platz eingenommen. Kein anderer märkischer Verein hat in den letzten Jahren größere Fortschritte in der Entwicklung getätigt, weg vom reinen Amateurstatus zu semiprofessionellen Strukturen. Mit dem erstmaligen Aufstieg letzten Sommer in die 4. Liga haben sie den nächsten Schritt umgesetzt. Gelingt ihnen der Klassenerhalt, haben sie gute Chancen sich als dritter Verein in diesen Gefilden zu etablieren. Auf dem Niveau von Babelsberg sind sie allerdings noch lange nicht, weder sportlich, organisatorisch, infrastrukturell etc. ... aber wenn ein weiterer Verein dauerhaft in der Regio verbleibt, dann ist das Füwa. Rang 3 im Ranking liegt nunmehr in Reichweite. In Rathenow hat man sich derweil von "höheren Zielen" verabschiedet. Das derzeitige Niveau in der Schnittstelle zwischen 4. u. 5. Liga soll gehalten werden. Alles darüber hinaus passt nicht zur Ausrichtung des Vereins. Optik ist schuldenfrei und möchte keinerlei Risiko eingehen. Man versteht sich als leistungsorientierter Amateurverein. Damit rückt eine dauerhafte Etablierung in Ostdeutschlands höchster Liga in weite Ferne. Die Regio hat sich seit ihrem Start stark weiterentwickelt. Anfangs bestand nur ein kleiner Teil aus Vereinen mit profiähnlicher Alltagsarbeit. Die Anzahl nimmt jedes Jahr zu. Bald werden kleinere Vereine ohne entsprechende Strukturen höchstens 1-2 Jahre vorbeischauen. Rathenow hat sich damit abgefunden, Fürstenwalde möchte den Sprung schaffen. Zwischen beiden Positionen klemmt derzeit Luckenwalde fest. Sie haben eigentlich den Wunsch ähnlich wie Füwa perspektivisch Fuß zu fassen in der Regio. Beim Umbau der Vereinsstrukturen sind sie auf halber Strecke mangels finanzieller Möglichkeiten steckengeblieben und hinter Füwa zurückgefallen. Die Professionalisierung stockt. Die Herausforderung nehmen sie dennoch an. Sie haben sich nicht aufgegeben. Vielleicht gelingen ihnen die nächsten Schritte noch, möglicherweise erst im zweiten oder dritten Anlauf. Regio ist eben kein Zuckerschlecken, hier trennt sich die Spreu vom Weizen. Meiner Meinung nach kam der Aufstieg zu früh für Luckenwalde. Sie wären in der Oberliga besser aufgehoben. Aber darin liegt jetzt auch der Reiz, es den Großen weiter zu zeigen und abermals die Klasse mit stumpfen Waffen zu halten.


    In der nächst tieferen Kategorie sprechen wir von ambitionierten Amateurvereinen für die ein überregionaler Platz in der Oberliga das höchste der Gefühle darstellt. Altlüdersdorf ist hierfür seit Jahren ein Paradebeispiel. Die fetten Jahre sind dort allerdings vorerst vorbei. Vor der aktuellen Saison mussten sie einige Posten zusammenstreichen und auf einen Sparkurs umschwenken. Wirklich viel Geld war dort ohnehin nie vorhanden. Mit cleveren Schachzügen und klugen Entscheidungen haben sie lange anderen unter die Nase gerieben, wie man aus wenig möglichst viel rausholt. In Zukunft geht es wohl eher um den Klassenerhalt. Probleme haben derzeit einige der brandenburgischen Oberligisten. In Schöneiche wurde mit Erfolg meist auf junge u. hungrige Trainer gesetzt. In dieser Saison verpflichtete man einen erfahrenen Mann aus Berlin. Das ging in die Hose, Abstiegskampf statt Mittelfeld. In der Rückrunde steht nun wieder mit Christian Gehrke ein junger Trainer an der Seitenlinie, Germanias Erfolgsrezept. Der Verein bildet sie aus und erhält dafür ein hohes Engagement von ihnen, Win-Win. Clever muss man seit Jahren auch beim BSC Süd handeln um die Klasse zu halten. In Zukunft könnte sich das Gemüt aufhellen. Finanziell und wirtschaftlich hingen sie seit ungefähr 4-5 Jahren am seidenden Faden. Ein neuer Kurs brachte die Wende. Verein, Stadt und hiesige Wirtschaft haben wieder zueinander gefunden. In den zurückliegenden Monaten konnte der Klub duzende neue Sponsoren aus der Region eintüten. Das finanzielle Fundament ist damit gegeben. Die Zuversicht kehrt zurück.
    Die jüngeren Oberligisten aus Seelow, Frankfurt und Brieselang haben sich unterschiedlich eingefügt. Frankfurt fremdelt im zweiten Jahr weiter, trotz des Trainertransfers aus Seelow. Brieselang hat die Liga unterschätzt und muss im Winter nachlegen. Nach 4 Aufstiegen in 5 Jahren haben sie ihre Meister gefunden. Es ging wohl einfach zu schnell nach oben. Das ist ebenso der Grund für ihr Fehlen im Ranking. Es braucht noch ein wenig bis sie hier auftauchen. Gemächlicher aber dafür erfolgreicher geht es in Seelow zu. Viel hatte man ihnen in der OL nicht zugetraut. Dafür machen sie es mehr als ordentlich. Hinter Rathenow legen sie derzeit die zweitbeste Performance ab. Acht Oberligisten sind zu viel für die Fußballbühne Brandenburgs. Sie nehmen sich gegenseitig die Luft zum atmen. Am Saisonende werden es wohl 2-3 weniger. Das wird den verbleibenden Kräften gut tun.


    Auf Landesebene hatte in den zurückliegenden Jahren Waltersdorf den größten Sprung zu verzeichnen, zwischenzeitlich mit 2 Jahren in der OL. Verantwortlich dafür war Volker Löbenberg. Ohne ihn sind sie nicht mehr ganz so bissig und überragend unterwegs. Ein drittes gallisches Dorf hinter Altlüdersdorf und Schöneiche ist aus ihnen nicht geworden. Der Zenit scheint erreicht. Der angesprochene Fachmann kam aus Ludwigsfelde, wohin er zurückkehrte. Beim LFC klatschte nach seinem Abgang alles ineinander zusammen. Mit der Rückkehr geht es dort abermals aufwärts. Mittelfristig werden sie in die Top 20 zurückkehren.


    [LEFT]Top-20 des Landes Brandenburg


    1. FC Energie Cottbus
    2. SV Babelsberg 03
    3. FSV Optik Rathenow
    4. FSV Union Fürstenwalde +7
    5. FSV 63 Luckenwalde
    6. SV Altlüdersdorf +2
    7. Brandenburger SC Süd 05 -3
    8. SV Germania 90 Schöneiche -2
    9. FC Strausberg +5
    10. SV Victoria Seelow (NEU) +11
    11. MSV 1919 Neuruppin +8
    12. RSV Waltersdorf 09 (NEU) +14
    13. SV Falkensee/Finkenkrug -6
    14. 1. FC Frankfurt E.V. +2
    15. TuS 1896 Sachsenhausen -3
    16. BSV Guben Nord (NEU) +6
    17. FV Preussen Eberswalde -4
    18. Werderaner FC Viktoria 1920 (NEU) +6
    19. VfB Hohenleipisch 1912 (NEU) +12
    20. SC Eintracht Miersdorf/Zeuthen (NEU) +5[/LEFT]


    Stand: Dezember 2016
    raus: SG Blau-Gelb Laubsdorf (zwischenzeitliche Auflösung), Ludwigsfelder FC (Abwärtstrend auf 24), Eisenhüttenstädter FC Stahl -> FC Eisenhüttenstadt (Abwärtstrend auf 22), Oranienburger FC Eintracht (Abwärtstrend auf 21), SV Grün-Weiß Lübben (Abwärtstrend auf 34), FC Stahl Brandenburg (Abwärtstrend auf 23)

  • Sportbuzzer.de hat eine fiktive "brandenburgische Nationalmannschaft" erstellt. Herausgekommen ist eine Liste mit den angeblich besten Fußballern des Landes Brandenburg (nach Geburtsort).


    Torhüter:

    Martin Männel (Erzgebirge Aue)

    Sebastian Mielitz (SønderjyskE)

    Alexander Walke (RB Salzburg)


    Verteidigung:

    LV Sebastian Schuppan (Würzburger Kickers)

    LV Markus Mlynikowski (Chemnitzer FC)

    LV/RV Nils Miatke (FSV Zwickau) - im Verein LM

    RV Alexander Bittroff (KFC Uerdingen)

    IV Rico Steinhauer (VSG Altglienicke) - im Verein DM

    IV Marcus Hoffmann (Chemnitzer FC)


    Mittelfeld:

    DM Arne Maier (Hertha BSC)

    DM Julian Hodek (FSV Zwickau)

    DM Jonas Zickert (Energie Cottbus)

    ZM Robert Andrich (Wehen Wiesbaden)

    LM Dennis Mast (Würzburger Kickers)

    OM Thomas Eisfeld (VfL Bochum)


    Bleibt die rechte Außenbahn wohl leer 8o


    Sturm

    MS Danny Breitfelder (Union Fürstenwalde)

    MS Daniel Frahn (Chemnitzer FC)

    MS Tim Kleindienst (SC Freiburg)


    Den einen oder anderen könnte man wohl ergänzen.

  • Könnten wir doch für jedes Bundesliga mal die Tage einen Thread erstellen. Fände ich cool Mark.


    Da haben es aber wenige nach oben geschafft bislang aus Brandenburg.

  • Ja, die Sportförderung im Fußball musste erst neu aufgebaut und strukturiert werden. Das hat länger gedauert als in anderen Teilen Ostdeutschlands. Bei uns sind ehemalige Spitzenvereine mit herausragender Nachwuchsarbeit & Infrastruktur (Ausbildung) wie BSG Stahl Brandenburg und Vorwärts Frankfurt/Oder ins Nichts weggebrochen. Heute konzentriert sich alles auf das Nachwuchsleistungszentrum von Energie Cottbus und auf Potsdamer Sportschulen. Gibt noch andere Standorte wie Frankfurt, aber die genügen keinen höheren Ansprüchen mehr. Das kommt an den zwei besagten Orten seit einigen Jahren wieder ins Rollen. Tim Kleindienst ist über Cottbus gegangen. Sein Junioren Werdegang ist aktuell der Königsweg.

  • Welche alte Tabelle ist dir da über den Weg gelaufen? Senftenberg hat 16 Punkte Rückstand auf den einzigen Aufstiegsplatz. Das wird wieder nichts. Die Zeiten haben sich geändert. Stahl kann in jüngster Zeit immerhin im Frauenfußball für positive Schlagzeilen sorgen. 2017 wurden sie erstmals Landesmeister. Dieses Jahr wollen sie den Titel verteidigen. Bei Erfolg werden sie im Gegensatz zum Vorjahr an den Aufstiegsspielen zur Regionalliga (3. Liga) teilnehmen. Beim FC Eisenhüttenstadt stimmt dagegen nichts mehr ... ganz schwere Kost. Und der Name, ein Graus.

  • Stahl Feuer, ja lang lang ist es her.

    Da geht auch nix zusammen. Das Stadion am Quenz verkommt einfach traurig das mit anzusehen, da ist ja bei Süd viel mehr los.

  • Blase_1909

    Hat den Titel des Themas von „Brandenburg-Ranking“ zu „FLV: Brandenburg“ geändert.