Heute war der letzte Tag der Frist für die Saison 23/24. Für potenzielle Regional- u. Oberligisten hieß es Farbe bekennen. Es werden zwei Aufsteiger gesucht. Aus dem bestehenden Teilnehmerfeld haben alle Unterlagen eingereicht. Niemand zieht sich zurück. Das sportliche Abschneiden entscheidet also über Anzahl und Namen derjenigen, für die es vorerst nicht mehr reicht. Und auch sie werden rein sportlich gesucht. Bewerber gibt es reichlich. Gleich 11 Oberligisten wollen die begehrten Tickets einstreichen, 7 aus dem Süden, 4 aus dem Norden. Wer bereichert bald die 4. Liga?
Norden
Hansa R. II - Rostocker FC - Hertha Zehlendorf - CFC Hertha 06
Rostock oder Berlin, je 2x Teams aus diesen Städten sind im Rennen um den Aufstieg. Wen braucht die Liga? Allzu attraktiv sind U23-Mannschaften bekanntlich nicht. Da mit Hertha II aktuell nur eine Zweitvertretung am Start ist, wäre eine weitere Unterabteilung vertretbar. Unberechenbar ginge es mit RFC und Hertha 06 zu. Große Tradition aus Rostock (1895) einerseits, durchaus interessant. Doch die finanzielle Situation ist angespannt. Jüngst wäre der Rostocker FC beinahe in die Insolvenz gerutscht, weil Zahlungen aus Ghana ausblieben. Es ist ein beunruhigender Sachverhalt. Kann passieren, keine Frage. Fakt ist, in der 4. Liga steigen die Kosten. Wer schon in der 5. Liga am Tropf eines einzelnen Investors aus dem fernen Afrika hängt, sollte es sich genau überlegen, was er da tut. Kann das gut gehen? Beim Klub aus Charlottenburg sollten aus anderen Gründen Alarmglocken schrillen. Derzeit ranken sich üble antisemitische Vorwürfe rund um den CFC, betroffen sind Aktive und die Vereinsspitze. Der Berliner Verband erwägt sogar den Klub rauszuschmeißen. Seit Jahren folgt ein Skandal auf dem anderen. Für die Regionalliga wäre das keine gute Werbung. Dagegen wären die Zehlendorfer blanke Sahne, ein ruhig geführter Verein mit einer ausgeprägten Nachwuchsarbeit. Sie spielen seit etlichen Jahren oben mit und hätten es verdient.
Ausgangslage:
1. Hansa Rostock II 48pk
2. Rostocker FC 45pk
3. H. Zehlendorf 43pk (ein Spiel mehr)
4. CFC Hertha 36pk
Süden
FC Eilenburg - VfB Auerbach - VfB Krieschow - VFC Plauen - VfL Halle - Einheit Wernigerode - Bischofswerdaer FV
In der Südstaffel hat mit Ausnahme von Oberliganeuling Freital (Sachsen) die gesamte obere Tabellenhälfte Ambitionen. Drei kennen wir gut aus der Regio der letzten Jahre. Jeder von ihnen würde wieder eine ähnliche Rolle einnehmen. Plauen stieg 2015 mit Getöse (Insolvenz) ab. Seither ist es ruhiger geworden um die Vogtländer. Der Größenwahn ist vorerst aus den Köpfen gewichen. Sie sind realistischer geworden und bringen den klangvollsten Namen auf die Waage. Bei Wernigerode geht mir als Harzer Jung und nicht weit entfernt vor den Toren der Stadt geboren natürlich das Herz auf. Nach der Wende gab schwere Jahre. Der Fußball in Wernigerode fremdelte mit den neuen Bedingungen. 1998 begann ein Neuanfang mit Einheit ganz unten. Seitdem geht es stückweise bergauf. Vielleicht käme die 4. Liga 2-3 Jahre zu früh, sind ja erst seit 2021 in der Oberliga. Krieschow und Halle sind kleine aber solide geführte Klubs. Für beide wäre die Regio ein Träumchen mit Status Underdog, ein Abenteuer.
Ausgangslage:
1. Eilenburg 39pk
2. Plauen 33pk
3. Krieschow 33pk (ein Spiel weniger)
5. Halle 31pk (ein Spiel weniger)
6. Bischofswerda 30pk (drei Spiele weniger)
7. Wernigerode 29pk
8. Auerbach 27pk (ein Spiel mehr)