Werden Trainer bei Misserfolg heutzutage zu schnell entlassen?

  • Werden Trainer bei Misserfolg heutzutage zu schnell entlassen? 5

    1. Ja (5) 100%
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    Letzte Saison hatten Trainer-Entlassungen mal wieder eine Inflation. Jede Menge wurden entlassen und ersetzt, bei manchen Vereinen sogar mehrfach. Wie seht ihr das?

  • Ich glaube das lässt sich nicht so leicht mit Ja/Nein beantworten.

    Das Problem liegt meines Erachtens nicht bei den Trainern, sondern im Management.

    Es sollte eine langfristige Strategie für einen Verein festgelegt werden. Dafür muss ein passender Trainer verpflichtet werden.

    Anschließend gilt es diese Strategie umzusetzen und Erfolg nicht nur auf Basis von kurzfristigen Ereignissen oder Formschwankungen zu bewerten.

    Mainz macht das ganz gut, wie ich finde. Freiburg sowieso. Zuletzt auch wieder Bremen.

    Wenn man sich dagegen zum Beispiel den VfB ansieht, dann war da überhaupt kein Plan des Managements zu erkennen, da wurden willkürlich Trainer verpflichtet. Man hatte den Eindruck Stuttgart hat genommen was halt gerade auf dem Markt war, ohne sich zu überlegen ob der Trainer überhaupt zur Strategie passt.

  • Die Strategie des VfB war, so schnell wie möglich mit angelegten Scheuklappen unter die Top5 sprinten. Wie? Aufgabe der Trainer! Dafür stellten die Bosse Geld und u.a. alternde Stars zur Verfügung. Mit einer durchdachten Philosophie hatte das nichts zu tun und deswegen sind sie gescheitert. So leicht ist es heutzutage nicht mehr in der Bundesliga. Es wird leichtfertig von Stillstand gesprochen, wenn Klubs 3 Jahre in Folge in derselben Tabellenregion einlaufen. Sehe ich anders. Du musst dich permanent weiterentwickeln um den Stand des Vorjahres zu halten. Im Umfeld der Stuttgarter hatten es die Trainer schwer.


    Nun lassen sich teils irrationale Entlassungen an weiteren Standorten beobachten ... nicht nur bei sogenannten Chaosklubs. Warum? Ich für meinen Teil sehe darin eine Fehlentwicklung im Management. Es werden sportliche Szenarien und Zielsetzungen festgelegt und daran stur festgehalten. Sobald der Plan nicht 1zu1 in der Realität aufgeht, lass es 5-8 Punkte weniger sein, geht es los. Der Trainer wird ohne genauere Analyse gefeuert um neue Impulse zu setzen, wie es oft heißt. Dahinter steckt der Versuch das programmierte Saisonszenario aufrechtzuerhalten und ins Ziel zu retten. Anhand dessen wird hinterher nämlich das Management bewertet. Ein Teufelskreis. Dabei ist sportlicher Erfolg im Fußball bekanntlich nur bedingt planbar. Manches braucht seine Zeit.

  • Kann man nicht verallgemeinern, kommt immer auf das Saisonziel an und dem Tabellenplatz, manchmal liegt es an beidem Management und Trainer. Es geht halt um viel geld, die vereine sind Wirtschaftsunternehmen, und genau so handeln sie. in der freien Wirtschaft ist es doch nicht anderst heute zutage, ein hire and fire.

  • Ich muss das nicht gutheißen. Wir sprechen über Fußball. Dass ökonomische Fehlentwicklungen weit über den Sport hinausreichen, ist sicherlich richtig. Ist für mich kein Rechtfertigungsgrund, eher ein Hinweis auf zu geringen Augenmerk auf sportliche Kompetenzen im Sportgeschäft.

  • Ich finde auch, dass es oftmals zu schnell geht. Köllner hätte man bei uns entweder im Winter oder eben nach der Saison erst feuern müssen. Wobei er natürlich schon Spielern wie Löwen mit seinen Entscheidungen geschadet hat.


    Dennoch sehe ich nicht das Management eine Ebene über den Trainer als Problem an, sondern das Management ganz oben. Wie oft wir inzwischen in Deutschland auch eine Dynamik auf den Managementpositionen haben...das ist doch auch eine Inflationsmaschinerie geworden. Reschke bspw wechselt die Vereine wie die Unterhose. Martin Bader auch innerhalb weniger Jahre schon 3 Vereine. Das nimmt immer krassere Züge an.

  • Bader hatte sich bei uns verbraucht, das in hannover kann ich nicht nachvollziehen, die wollten wieder hoch und das hat er erreicht, das lautern schwer wird, alleine vom umfeld her, war klar. Und Hecking hätte bei uns 100 jahre bleiben können, aber der wurde wegen des geldes schwach. Dann wäre das alles noch anderst gelaufen.

  • Kann meinen Vorrednern nur zu Stimmen. Natürlich muss man einen Plan entwickeln, einen passenden Trainer aber auch das passende Spielermaterial. Man muss aber bedenken das ein Trainer den Spielern eine Philosophie nicht in paar Monaten einimpfen kann. Ich kann verstehen wenn da Spielerisch nix geht und man ganz unten drin hängt und keine Besserung in Sicht ist und man dann die Reißleine zieht aber um das festzustellen braucht es mehr als paar Wochen.