Das fängt ja gut an. Energie Cottbus hat bei Klaus Siemon gut aufgepasst und gelernt, wie es scheint. Das Stadion der Freundschaft befindet sich in den Händen des Vereins. Wie Siemon Anfang des Jahres fordert Energie von der Stadt nun jährlich 500.000 Euro "Miete", hätte ich fast geschrieben ... als Investitions- u. Unterhaltsstütze. Ich halte das für reinen Populismus. Sie bereiten mit dem Vorstoß den Boden für einen Verkauf des Stadions an die Stadt. Es ist nämlich fraglich, wie lange Energie noch die Betriebskosten von über 1 Mio. jährlich aufbringen kann. Das Geld wollen sie lieber in den Kader stecken.

Felix Geisler und Dimitar Rangelov bleiben Energie erhalten. Beide haben neue Verträge unterschrieben.

Heute war Trainingsauftakt bei Energie mit einer Rumpftruppe. Neben den bekannten Abgängen (siehe Übersicht in RL-Nordost) fehlten Weidlich und Spahic. Kurze Zeit später verkündete Weidlich auf Instagram seinen Abschied. Vom Drittligakader bleibt nicht viel übrig. Es waren einige Probespieler vor Ort, deren Namen Energie geheim hielt. Auch die Jungs durften nix sagen. Wollitz begründete dies mit schlechten Erfahrungen. In der jüngeren Vergangenheit engagierten Drittligisten 2-3 Probespieler, nachdem bekannt wurde, dass Cottbus Interesse an ihnen habe und vorspielten. Das soll sich möglichst nicht wiederholen.

Energie Cottbus steht vor einer schwierigen Saison. Der Kader gleicht einer U21-Mannschaft mit wenigen erfahrenen Stützen. Gestern hagelte es eine 0:6 Niederlage gegen Relegationsteilnehmer VfL Wolfsburg II. Das darf natürlich nicht überbewertet werden. Die Vorbereitung ist laut Wollitz knallhart und die vielen neuen Gesichter müssen erst zu einer Einheit verschmelzen. Zwei Wochen vor Saisonstart sieht es allerdings nach Zeitproblemen aus. Will Energie oben mitspielen, müssen sie vom 1. Spieltag an bei der Musik sein, nicht erst ab dem 8. Spieltag. Im Moment habe ich so meine Zweifel. Das ausgerufene Saisonziel gleicht einem Kampf gegen Windmühlen, wie es mir scheint. Unmöglich ist es nicht, wahrscheinlich aber eben auch nicht.

Finanziell sieht es Schattenduster aus. Kleines Beispiel. Am 17. Juli testet Energie gegen Oberligist VfB Krieschow. Der kleine Verein aus der Nähe von Cottbus wird die Zuschauereinnahmen spenden. Eigentlich könnten sie die Einnahmen selber gut gebrauchen. Andererseits wissen sie um die Bedeutung von Energie für die Region und das sie selbst vom großen Nachbarn profitieren.

Zitat von VfB Krieschow

"Auch wir profitieren vom Profifußball in der Lausitz, denn nur durch die gute Zusammenarbeit mit dem FCE war es in den vergangenen Jahren möglich, viele junge Spieler in unserer Region zu halten. Daher möchten auch wir uns gegen die fußballerische Bedeutungslosigkeit stellen und unseren Beitrag zum Erhalt des Profifußballs leisten.“

Dazu komme ich die Tage ... es gibt durchaus 2-3 Kandidaten mit höheren Chancen als Energie derzeit.