Wieso "man" den Liverpool FC mag - und ManCity nicht?

  • Kurze Einschätzung zu den einzelnen Vereinen..


    Manchester City - wird von sämtlichen Fanlagern belächelt, die große Fankultur wird dort nicht ausgestrahlt. Man nimmt Sie wahr, man hat nicht unbedingt einen Hass gegen den Verein und dessen Fans, er ist aber auch nicht sonderlich "relevant". Existiert halt und hat das Image, sich einfach alles einzukaufen. Ist vielen relativ gleichgültig, weder positiv noch negativ.


    Liverpool FC - der zeitlang erfolgreichste Club der Insel, hatte eine hohe Ausstrahlungskraft nach Außen und einige ikonische Momente. Für die Medien ein "perfect match", es gab immer etwas (zu meist positiv) zu berichten. So werden gerne Geschichten in und um den Verein veröffentlicht, damit die ganzen Zeitungen ihre Auflagen verkaufen und ein weitreichendes Publikum haben. Die Medien lieben den Verein, durch die Historie hat alles, was mit dem Verein zu tun hat, einfach automatisch eine extrem hohe Reichweite. Der Verein wird dadurch in den Medien auch gerne mal als "der Liebling der Nation" dargestellt. Außerhalb der Berichterstattung (Fanlager, etc.) nimmt den Verein allerdings kaum noch einer ernst, vorallem die Fans sind unerträglich. Das fängt beim "Mythos Anfield" an, geht über sportliche Diskussionen bishin zur Historie. "Always the victims" spielt da eine große Rolle - prinzipiell ist immer alles und jeder Schuld, nur Liverpool nicht. Richtig schlimm wurde es durch Klopp (Das Gras war zu hoch geschnitten, der Wind zu stark, der Gegner musste 3x verletzt wechseln, das hat uns verwirrt, etc.), der dem Ganzen die Krone aufsetzt.


    Gefühlt jedes Fanlager hat da eher dem "Scheichclub ohne Identität" den Titel gegönnt, als sich jahrelang von Liverpool-Fans die gleichen Parolen anhören zu müssen.



    Chelsea - Waren vor der Übernahme schon erfolgreich, wird auch so wahrgenommen. Rassistische Vorfälle der Fans (desöfteren mittlerweile) haben nicht dazu beigetragen, dass der Club in der Öffentlichkeit als Sympathisch wahrgenommen wird. Die Mauer-Taktik unter Mourinho war jetzt auch nicht sonderlich beliebt. Auch hier zählt eher "lieber Team XY, aber wenn es unbedingt sein muss.. na gut, kann man ertragen".


    Tottenham - Jahrelang im Schatten der großen Vier, man wollte immer bei den Großen "mitspielen" und hat sich drangehangen, war irgendwie der lästige kleine Bruder, der immer genervt hat. Seit der Übernahme Pochettinos, der dadurch entstanden Spielphilosophie und der Art und Weise, wie der Verein nach außen hin auftritt, hat man sich aber in den letzten Jahren immer mehr Respekt erarbeitet und wird von allen (bis auf Arsenal, Rivalität) respektiert und auch "gefürchtet". Der Verein befindet sich derzeit im Umwandlungsprozess, ist in der Medienlandschaft aber nachwievor der kleine Underdog, über den gerne mal hinweg gesehen wird. Das wird sich auch nicht ändern, bis man den ein oder anderen Titel gewinnt. The game is about glory.



    Manchester United - Muss ich glaube ich nicht viel zu sagen, unter Sir Alex Ferguson der Eliteclub des Landes. Große Fanbase, große Geschichte, alles verankert. Man schafft aber den Umbruch nach Sir Alex Ferguson einfach nicht, langsam wird der Verein (gemessen an Ausgaben und Leistungserbringung) auch eher belächelt, was den Fans natürlich garnicht gefällt. Die nächsten 1-2 Saisons werden extrem wichtig. Dennoch hat man vor dem Club an sich, und dem Potenzial was dort nachwievor vorhanden ist, größten Respekt.

    Perfect people don’t exist so don’t pretend to be one ....

  • Guter Beitrag. In Deutschland sind halt die Meisten pro Pool und gegen Chelsea und City. Chelsea hat eben nur vor Abramovic (schreibt man den so ?) Champions League gespielt und sogar den Pokal der Pokalsieger geholt + ab und zu immer wieder paar Titel. Würde Chelsea da nicht so sehr als Plastikclub bezeichnen.


    Muss ganz ehrlich sagen in England ist für mich ganz klar Tottenham der Lieblingsclub. Gefolgt von oh Gott das beißt sich Chelsea. Ob jetzt Liverpool oder City Meister wird war mir egal. Ich hoffe nur das die Spurs am 1.6 als Sieger vom Platz gehen :thumbup:

  • Liverpool ist nichts anderes als die "Medienhure" der englischen Liga. Ja, sie spielen großartigen, ansehnlichen und erfolgreichen Fußball - aber neben den positiven Storys gibt es auch etliche negative, nur werden diese eben nicht breitgetreten, da es dem Image schaden würde. Vorallem seit Klopp, dessen Beliebtheit in Deutschland ein gefundenes Fressen ist, ist das wirklich unerträglich geworden.


    Für die 0815-Fans, die jeden Monat mal kurz in den PL schauen und sich nicht tiefgründiger mit einzelnen Themen befassen, liest sich das alles natürlich bezaubernd und majestätisch.

    Perfect people don’t exist so don’t pretend to be one ....

  • Der Mythos Anfield ist gefundenes Fressen um Liverpool zu heroisieren, dazu kommt mit Klopp ein sympathischer aus Deutschland dazu und das rückt die enorm hier in die Medien.

    Klar ich persönlich hätte Klopp als BVB Fan den Titel gegönnt aber habe da keine Trauer weil es nicht geklappt hat. Warum? Liverpool kauft doch genauso für Unsummen ein. Weiß noch wie Klopp sich bei Liverpool über die Summen aufm Markt ausgekotzt hat und dann gibt man so viel Geld für z. B. ein Keeper aus.


    Aktuell finde ich die Spurs in England am Sympathischsten. Da wird kein Geld blind verpulvert sondern man baut wirklich was auf, gefällt mir.

  • Ich bin pro Liverpool weil sie für mich den besten Trainer der Welt haben. Ich finde ihn einfach super sympathisch und er spricht das aus was er denkt. Dann bin ich noch Fan der Stimmung in Englands Stadien die in Liverpool wohl auch etwas besonderer ist als wo anders.

    Pro City finde ich nur die deutschen Spieler um Gündogan und Sane.

    Der Rest juckt mich nicht ob Kommerz oder das man einem was nicht gönnt.

    Zumal beide Teams eine bomben Saison hingelegt haben.

    Glubberer haben immer was zu feiern!


    Wir sind Franken und keine Bayern!!

  • Ich mag Liverpool, weil die Reds einfach eine Aura um sich haben und das einen beeindruckt. An Tottenham finde ich bspw. mal ca. gar nix besonders. Wüsste nicht, was die für einen Charme haben sollten. Klar, sie investieren nicht so viel wie die anderen, aber was macht Tottenham vom Umfeld her denn aus? Da fällt mir nicht irgendetwas ein.

  • Ich versuche jetzt auch kurz, meine große Sympathie für den LFC zu erklären. Dazu muss ich etwas ausholen und bis Mitte der 80er Jahre zurückgehen, als ich etwa 10 Jahre alt war: Damals bekam man in Deutschland vom internationalen Fußball wenig mit, in meinem Alter quasi überhaupt nichts (außer irgendwelchen Ergebnisse von Europapokalbegegnungen durch meinen Vater). Ein guter Kumpel, zwei Jahre älter als ich, las damals das vom Kicker herausgegebene "Fußballmagazin", nachdem er es durchgelesen hatte, gab er mir die Zeitschrift (keine Ahnung, ob sie wöchentlich oder monatlich erschien?!!!) weiter. Zu dieser Zeit war Liverpool einer der prägendsten und erfolgreichsten Vereine der Welt, ausgestattet mit einer großen Aura und einer riesigen Fanbase. Deshalb brachte das Fußballmagazin eine mehrseitige Reportage über den Verein, Anfield, seine Fans (sehr problematisch, was mich nicht vom Verein abgeschreckt hat) und das Trainingsgelände von dem es hieß: "Jeder Spieler gibt in jedem Training immer alles!". Bruce Grobbelaar, Ian Rush, Kenny Dalglish waren auf einmal Namen und Helden, zu denen es endlich Bilder im Kopf gab. Als leicht zu begeisterndes Kind habe ich dadurch meine Sympathie zum FC Liverpool entdeckt - die bis heute anhält.

  • Warum muss das eigentlich begründet werden welchen Club man mag ?

    Nein muss man nicht, nur mag man in der Regel Man City, Chelsea, Leverkusen, Wolfsburg, Hoffenheim oder wen auch immer meistens wegen Kommerz nicht. Das ist dann mal wieder Doppelmoral.

    like: Packers, USA, Politik, Fußball, American football, Kantholz ( ;))

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