-
-
Ich bin zu 100% bei dem Artikel, weil da alles drin steht, was man zu dem Thema zu sagen hat.
Als man vor 2 Monaten den neuen Vorstand gewählt hat, hatte nicht nur ich, sondern auch viele andere, sehr große Hoffnungen darauf, dass sich Dinge ändern.
Insbesondere die Positionen der beiden Geschäftsführer sind sehr heikel - der eine ist weg ( was gut so ist ) und der andere werkelt noch rum. Problem an seiner Person ist einfach, dass er in der Öffentlichkeit viel zu gut weg kommt. Das der im Hintergrund immer mehr Macht an sich gezogen hat ( in einer Zeit, in der der Vorstand mehr damit beschäftigt war, irgendwie wieder gewählt zu werden ) und sich mehr und mehr in Dinge einmischt die ihn nichts angehen. Das hat aber nur indirekt hiermit zu tun - direkt war er aber mit ausschlaggebend, dass es am Ende zumindest mit H. Heldt einen neuen Geschäftsführer Sport gab.
Warum ist das ein Problem? Weil genau der 4 Tage vorher bei der Abstimmung im Gemeinsamen Ausschuss keine Mehrheit bekommen hat. Ob jetzt der Vorstand mit 3 Stimmen pro Heldt war oder wer überhaupt für ihn war, ist nicht bekannt. Bekannt ist nur, dass es keine Mehrheit für ihn gab - also war man nicht davon überzeugt, dass er der Mann ist, der den FC wieder auf die Beine bringt. Am Sonntag haben dann Wehrle und Aehlig Werbung für Heldt gemacht - mit dem Ergebnis, dass man für Heldt gestimmt hat - auch hier ist mir nicht bekannt, mit welchem Ergebnis. Also der Mann, der 3 Tage vorher noch gescheitert ist, soll jetzt den FC zurück in die Spur bringen.
Wenn das schon nicht alleine Witz genug ist - um diese Position zu besetzen, hat der FC einen Headhunter losgeschickt, der ein Profil erstellen soll und Kandidaten checken soll - das alles, um am Ende Horst Heldt zu präsentieren. Der vor 2 Jahren schon mal in Verhandlungen stand, der vom ersten Tag an als möglicher Nachfolger gehandelt wurde. Dafür engagiert der FC einen Headhunter.
Gleichzeitig holt man einen Trainer, der 2 Jahre nicht mehr im Geschäft ist und in beiden Stationen zum Ende krachend gescheitert ist.
Der Verein ist vom Vorstand bis zur Jugend eine einzige Baustelle. Das bis zum September daran nichts geändert wird, nach dem Rücktritt Spinners ( der auch auf die Geschäftsführung ging ) und dem dann folgenden Machtkampf von Schumacher - Ritterbach war klar.
Dann kommt die Mitgliederversammlung, die Herren erzählen, was sie vor haben, machen einen guten Eindruck, haben aber von Fußball keine Ahnung, woraufhin sie sich eine Art Fußball Kompetenzteam aufbauen - das sie in Fußballfragen berät. Und in der ersten richtig prekären Lage, in der man jetzt zeigen kann, dass man verstanden hat, dass die letzten Monate mies waren, dass im Allgemeinen die letzten 25 Jahre katastophal waren, mit Ausnahme von 3 Jahren, hätte man so viele Weichen für die Zukunft stellen können. In diesem Moment, als Veh bekannt gibt, dass er seinen Vertrag nicht verlängert, hätte man anfangen müssen, einen Nachfolger zu suchen.
Was läuft falsch im Verein? Warum spielen wir ständig nur um den Abstieg - steigen ab ?
Wie steht es um unsere Jugendabteilung?
Wie steht es um das Scouting?
Thema Geißbockheim?
"Kurzfristige" Lösungen - Kaderzusammenstellung, evtl Wintertransfers, Vorbereitung zweigleisige Planung für den Sommer.
Dinge, die ein Geschäftsführer Sport zu erledigen hat. Dinge, die seine Aufgaben sind. Alles hätte man mit dem Tag, an dem Veh bekannt gibt, nicht zu verlängern, anfangen können zu planen.
Welcher GF passt zu uns? Wer ist auf dem Markt? Welche Referenzen hat dieser? Gibt es spannende Lösungen im Ausland? Gibt es vielleicht Lösungen innerhalb des Vereins?
Als dann der Rücktritt von Veh bekannt gegeben wird, bestätigt Aelig, dass man erst jetzt mit der Suche anfängt ( unvorstellbar ) - dann wird bekannt, dass man zur Erstellung eines Profiles einen Headhunter beauftragt hat. Um dann, am ganz großen Ende, Horst Heldt vorzustellen. Ehemals Spieler des 1. FC Köln, Kumpel von Wehrle aus Stuttgarter Zeiten ( riesen Zufall, schon wieder einer aus Stuttgart, nach Veh ), in Hannover krachend gescheitert. Bei Schalke und Hannover meiner Meinung nach keine langfristigen Projekte aufgebaut, um den Verein langfristig zu stabilisieren. Und auch meiner Meinung nach, sind beide Verein zum Ende seiner Zeit auf dem absteigenden Ast gewesen und waren schon, als er jeweils angefangen hat, mit tollen Spielern ausgestattet. Er hat davon gelebt, dass er schon in funktionierende Mannschaften kam und über Jahre hinweg, wurden diese schlechter. Für den Mann, braucht es einen Headhunter, den Mann, lässt man völlig richtig in einer Abstimmung nicht durch gehen als neuen Geschäftsführer Sport - um sich 4 Tage später zu drehen.
Das der Verein in seiner Außendarstellung nicht mehr ernstzunehmen ist, steht völlig außer Frage.
Das die Mannschaft mit ihren Superstars um Marco Höger, Timo Horn, Marcel Risse und Jonas Hector ( der ja wenigstens bei der Nationalmannschaft passable Leistungen zeigt ) und den völlig überzogenen Verträgen der genannten Spieler und der anderen am Rande des Wahnsinns steht ( Stichwort Neuanfang - unmöglich, da die Verträge unfassbar lang sind ) so in der Form nicht bundesligatauglich ist, steht auch völlig außer Frage.
Das es mit Beierlorzer nicht funktioniert hat man ja schon vor dem Hoffenheim Spiel wahrgenommen und realisiert. Daraufhin war man sich einig - im Vorstand !!! - das man Beierlorzer entlassen möchte. Armin Veh hat sich geweigert und hat dann gesagt, wenn er Beierlorzer rauswerfen soll, geht er direkt mit ( immer noch unverständlich, wieso man so ein Angebot nicht annimmt - eine Woche später haben sie genau das dann gemacht ), haben sie Beierlorzer das Hoffenheim Spiel gegeben. Das wurde dann natürlich erwartungsgemäß verloren. Jetzt kann man natürlich sagen, ja, aber da hat der FC ja total Pech gehabt, Videobeweis und so kurz vor Schluss. Hoffenheim war alles andere als gut, nicht so schlecht wie gestern, aber sie waren nicht gut. Mit einer neu aufgestellten Mannschaft, hätte man da durchaus zum Ziel kommen können. Aber anstatt sich von Altlasten zu befreien ( Beierlorzer und Veh in einem Atemzug weg ) hat man kalte Füße bekommen und hat das Hoffenheim Spiel abgeschenkt. Bis zu einem gewissen Punkt, trägt der Vorstand wenig Schuld, an der aktuellen sportlichen Misere. Aber spätestens damit, dass man Beierlorzer am Leben gelassen hat, weil man sich von Veh hat erpressen lassen, hat schon ein extrem schlechtes Licht auf die 3 geworfen. Sich dann paar Tage später doch von beiden zu trennen, zeigt einfach wie hilflos und konzeptlos man eigentlich ist.
Und mit Markus Gisdol hat man jetzt auch nicht unbedingt in die große Überraschungskiste bei den Trainern gegriffen. Und wenn man jetzt sieht, dass der nächste Trainer wieder auf Höger und Risse setzt, kann man einfach nur noch mit dem Kopf schütteln. Jeder sieht, dass es bei den beiden nicht mehr für die Bundesliga reicht. Auch Horn ist seit gefühlt Ewigkeiten auf dem absteigenden Ast und zeigt immer wieder unfassbare Fehler. Die spielen trotzdem immer und immer wieder. Wir könnten eine Mischung aus Guardiolas Positionsspiel, Mourinhos Umschaltmomenten, Klopps Gegenpressing haben und würden trotzdem gnadenlos untergehen. Spätestens Augsburg und Union werden uns jetzt zeigen, wie Abstiegskampf funktioniert, wie man für seinen Verein, seine Fans und vor allem aber auch für sich selbst läuft, Zweikämpfe führt und einfach alles dafür gibt, dieses eine Ziel zu erreichen. Auch das haben wir in Leipzig alles nicht hinbekommen. Wir sind nicht gelaufen, haben Zweikämpfe verloren, waren zu langsam ( Stichwort Höger ) und bringen dann Risse, der einfach nie wieder alte sein wird. Los werden können wir die auch nicht, weil Veh denen Rentenverträge verpasst hat. Dafür kann der Vorstand an der Stelle nichts.
Wenn man die Kombination aus Konzeptlosigkeit bei Trainer - Geschäftsführer, Abstimmung Heldt, Headhunter, neuer Trainer, sich ins Geschäft reden lassen vom zweiten Geschäftsführer sieht, kann man zu keinem Entschluss kommen, außer zu dem, dass der Vorstand in 2 Monaten schon mehrfach komplett versagt hat - und genau aus diesem Grund, ist die Einstellung von Heldt und Gisdol eine Bankrotterklärung des Vorstand des 1. FC Köln!
So wie Du das schreibst, steht das in dem Artikel aber nicht. Lt. Artikel ist Heldt auf Grund seiner Person eine Bankrotterklärung und das kann ich nicht nachvollziehen.
Inwieweit Deine Schilderungen die Realität widerspiegeln, ist für mich schwer nachzuvollziehen. Informationen, ob ein Heldt zuvor intern in einer Abstimmung durchgefallen ist, habe ich nicht. Für mich als Außenstehender steht das Ergebnis: Gisdol und Heldt als Duo. Meiner Meinung nach ist das eine grundsolide Entscheidung, die durchaus die Qualität für einen Klassenerhalt hat. Man wird mit den beiden wahrscheinlich nicht in die Euro League kommen, aber einen Klopp bekommt man eben nicht. Natürlich hätte man auch mehr Innovation erwarten können. Aber Innovation ist immer auch ein Stück weit Experiment. Und wenn Du nun als Vorstand Experiment gg. Solidität aufwiegst und die Nebenbedingung "bedrohliche Situation" hinzufügst, entscheidest Du Dich wahrscheinlich für die Solidität. Es sei denn, Du bist ein Draufgänger, dem das Morgen egal ist.
Heldt in meiner persönlichen Bewertung:
Er hat beim VfB eine sportlich hervorragende Zeit gehabt. Zusammen mit Veh war er sportlich enorm erfolgreich. Wo stand der VfB mit ihm, wo ohne Heldt? Der VfB bäumte sich nochmal eine Saison auf, um danach komplett in die Abstiegszone und in die zweite Liga zu rutschen. Vier Jahre, danach ist er zum finanziell besser aufgestellten FC Schalke gewechselt. Dort war er 6 (!) Jahre. Schau Dir mal die Platzierungen an. Nur die erste Saison war schwach, danach konstant unter den ersten 6 der Liga. Auf Schalke dachte man, dass man mit Heidel jemanden holen könnte, der das echte Potenzial dieses Vereins ans Tageslicht bringen könnte. Heidel ist fatal gescheitert. Heldt hat 6 Jahre lang eine konstant gute Arbeit geleistet. Auf Schalke hat man auch Keller immer kritisch gesehen, obwohl er im Nachhinein betrachtet, super Ergebnisse geliefert hat. In Hannover konnte Heldt meiner Meinung nach nur verlieren. Da gibt es Herrn Kind und sonst nicht viel. Diese Station würde ich nicht besonders zählen. Der Kader war trotzdem stark für Liga 2.
Heldt ist kein Visionär. Er experimentiert nicht. Bei Stuttgart hatte er Veh, bei Schalke Magath, Rangnick, Keller. Das sind alles erfahrene, solide Trainer. Rangnick sogar einer der besten Fachleute überhaupt. Auch Veh und Magath wird man ihre Kompetenz nicht absprechen können. Bei Heldt weiß der FC Köln genau, was er bekommt. Jetzt nämlich einen Gisdol. Einen absolut soliden Trainer und der hat auch die Rückendeckung vom Manager (Heldt). Ich glaube, dass man größere Konstanz eh nicht bekommt. Das Modell Gladbach mit Eberl ist doch eine Ausnahme. Freut Dich bestimmt, dass ich Gladbach als gutes Beispiel anführe! Und Eberl hatte auch "Glück", dass Favre den Grundstein für ein Jahrzehnt Erfolg gelegt hat. Wenn man also bei Heldt Hannover als Station herausnimmt, hat er 10 Jahre am Stück eine sehr erfolgreiche Zeit in seinen beiden Vereinen gehabt.
Dass man für Heldt keinen Headhunter braucht, geschenkt. Dass man für Gisdol nicht innovativ sein muss, geschenkt. Dass man im Vorhinein nicht schon einen Plan hatte, wenn Veh geht, wer weiß? Du bist auch kein Mitglied des Vorstandes.
Ich kann Dir nur sagen, von außen betrachtet, hat der FC Köln gerade zwei Schlüsselpositionen verloren und sie innerhalb kürzester Zeit mit relativ namhaften Personen bekleidet. Ich würde das nicht so schlecht reden.
Die Spieler: Risse, Horn und so weiter. Die kann ich nicht wirklich bewerten. Ich denke, dass alle unter einem neuen Trainer auch eine neue Chance bekommen. Das erste Spiel war keine Offenbarung, okay. Aber weder Heldt noch Gisdol stehen für die pure Motivation und Hurra-Fußball. Ich glaube, dass man dem ganzen schon eine Chance geben kann und so harte Kritik nicht gerechtfertigt ist.
-
Zitat
Den von Ex-Präsident Werner Spinner (71) geforderten Kurswechsel lehnte der Geschäftsführer aber ab, stattdessen verschärfte er die Probleme: Rund 47 Millionen Euro investierte der Ex-Sportchef und seine rechte Hand Frank Aehlig (51) in neue Spieler. Dazu kam die zwar ablösefreie, aber vom Gehaltsvolumen sündhaft teure Verpflichtung von Anthony Modeste (31).
Und zumindest in diesem Sommer spielten im Klub alle mit: Nach Spinners Aus zog Veh REWE-Boss Lionel Souque (48) und Mitgliederrats-Vize Carsten Wettich (39) auf seine Seite, der Gemeinsame Ausschuss winkte alle Entscheidungen durch. Nun quillt der Kader vor Spielern über, die den FC entweder als Station für den Karriereherbst oder wegen der üppigen Gehälter als das goldene Los betrachten.
-
Warum erinnert mich da sehr vieles an die Zeit unter Bader. Damals wurden auch Spieler mit wahnsinnig hohen Gehältern gelockt, dazu hat man den Beratern die Taschen vollgestopft....so kann man einen Verein mit laufenden Kosten finanziell richtig ausbluten lassen.
-
Frohe Weihnachten lieber FC!
Hoffe, dass es so geräuchlos wie möglich abläuft. Jetzt wo es sportlich mal ganz gut läuft am Dom.
"Alexander Wehrle hat uns frühzeitig darüber informiert und in seine Gedanken miteinbezogen, dass es den Ruf aus seiner Heimat gibt und dass er diesem trotz der engen Verbundenheit zum FC folgen möchte, weil ihn die Aufgabe als Vorstandsvorsitzender sehr reizt", wird FC-Präsident Werner Wolf zitiert: "Für diese Offenheit und Transparenz sind wir sehr dankbar. Ganz offen können wir als Vorstand auch sagen, dass man seinen Kapitän - und das ist Alexander Wehrle für das Geißbockheim - nur ungerne ziehen lässt."
-
Ein Mann, den man eigentlich nicht gehen lassen darf
Mit Alexander Wehrle verlässt der Geschäftsführer die 1. FC Köln KgaA und schließt sich dem VfB Stuttgart an. In der Domstadt wird man ihn erst mal ersetzen müssen. Ein Kommentar von kicker-Redakteur Frank Lußem.