[JENA] Trainer Lukas Kwasniok gefeuert

Bis vor einigen Wochen war ich noch einer Anhänger. Das Wort "Fan" mag ich prinzipiell nicht, schon weil es dafür sicher deutsche Synonyme gibt. Der FCC hat sicher in diesem Jahr durch ihre permanente Missleistung zu Recht viele Anhänger verloren. Wer bislang gern nach Kaiserslautern oder Osnabrück mit fährt, will nicht unbedingt mit gleicher Begeisterung nach Meuselwitz oder Bautzen fahren.
Wie soll man ein Anhänger bleiben, wenn man jedesmal zwangsläufig die Augen vors Gesicht hält, wenn man sie sieht?

Ist es nicht auch für die Mannschaft schöner, in einer zu ihr passenden Liga Punkte zu bekommen und gelegentlich auch zu gewinnen, als ständig in einer Liga, wo man nicht hingehört, immer wieder Dresche zu bekommen?

Ich hatte gestern auch nicht behauptet, sie würde weiter absteigen. Der FCC kann sich in der Regionalliga in den nächsten Jahren gut einrichten und im Mittelfeld mitspielen. Mehr ist derzeit eben nicht machbar. In den nächsten Jahren ein Aufstiegskandidat zu sein, sehe ich nicht realistisch. Auch Anhänger oder "Fans" können das eigentlich nicht anders sehen, wenn sie realistisch sind.
In vielleicht 5 Jahren mit anderen Funktionären, Trainern und Spielern kann es sicher wieder "aufwärts" gehen, aber so lange dauert es eben auch, wie bei den vorangegangenen Abstiegen auch.

Zu Erfurt sollte ich dazu sagen, dass ich dort geboren bin. Das war seit vielen Jahren nicht für mich entscheidend, anderseits macht mir es das leichter, die Präferenz zu wechseln.
Aber auch da kann man schon meckern: RW Erfurt war im letzten Jahr pleite. Aber gespürt haben sie das eigentlich nicht - sie wären auch sportlich abgestiegen und eine Strafe war die Pleite eigentlich nicht, sondern eher eine finanzielle Entlastung. Ich finde es z. B. auch nicht richtig, dass der Club von Chemnitz, der genauso pleite war, jetzt schon wieder in die 3. Liga aufsteigen kann. Der Strafzweck und im Vorfeld Drohcharakter ("Wenn ihr insolvent seit, kommt ihr in die Kreisliga!") sind so völlig verfehlt, wenn sie faktisch dafür belohnt werden: "Absteigen werdet ihr nach Tabelle ohnehin, aber nach der Pleite habt ihr wenigstens die Schulden los!".
Besser: Neugründung in der Kreisklasse, denn der alte Verein gibt es formell gar nicht mehr und in den nächsten Jahren hocharbeiten.

Positiver Gedanke: Es gibt wieder die beliebten Partien Jena:Erfurt.

Zitat von Ostthüringer Zeitung

Am Anfang dieser Woche saß er mit GmbH-Geschäftsführer Chris Förster zusammen – Thema war die mögliche Zusammenarbeit über den Sommer hinaus. Ergebnisoffen vertagt habe man sich nach einem lockeren Gespräch, wie es der Coach formulierte. Grundsätzlich sei alles vorstellbar – aber: „Man muss auch die Gesamtakzeptanz eines Trainers im Umfeld und im Verein berücksichtigen. Die ist aktuell nicht ganz so toll, dessen bin ich mir bewusst“, sagt Kwasniok. Entscheidend sei am Ende, wie das innere Verhältnis mit den Vereinsverantwortliche und der Mannschaft sei.

Das letzte! 20 Kwasniok hats geschafft!

Zitat von Thüringer Allgemeine

Beim FC Carl Zeiss Jena haben sie sich für den steinigen Weg entschieden und wollen sich nicht dem Druck der Fans und der Öffentlichkeit beugen. Trainer Lukas Kwas­niok bleibt im Saison­endspurt der dritten Liga in der Verantwortung. [...] Hinter den Kulissen haben sich die Gremien besprochen und auch Investor Roland Duchatelet empfiehlt den Weg, Lukas Kwasniok den Rücken zu stärken.

Mark Zimmermann wäre eine Alternative, da er ohnehin immer noch beim FC Carl Zeiss Jena unter Vertrag steht.

Ob das Sinn macht, ob er darauf überhaupt Lust hätte - all das wage ich zu bezweifeln.

Glaube ich auch nicht dran. Da es ja die spielerische Situation nicht verbessern würde. Da denke ich nämlich das es dran liegt.

Zitat von Ostthüringer Zeitung

1103 Leser haben beim OTZ-Voting abgestimmt und stützen mehrheitlich den Kurs des FC Carl Zeiss Jena, weiter auf Trainer Lukas Kwasniok zu setzen. [...] Mit „Ja, Kwasniok ist der richtige Mann“ stimmten 555 Leser (50,3 Prozent) in unserem Stimmungsbarometer. Für „Nein, ein anderer Trainer muss her“ entschieden sich 391 Teilnehmer (35,5 Prozent). 14,2 Prozent war es egal, wer die abstiegsbedrohte Mannschaft trainiert.

Auch wenn der Klassenerhalt wieder in erreichbare Nähe gelangt ist, gepackt ist noch nichts. Psychotricks mit eigener Tabelle aus den verbleibenden 7 Saisonspielen oder die Umstellung auf Dreierkette - hin oder her. Lukas Kwasniok gebührt ein Lob: Er hat die Hoffnung nie aufgegeben, hat den Jungs immer wieder Selbstvertrauen eingeflößt, dem öffentlichen, medialen Druck Stand gehalten und sich in seiner Arbeit nicht irritieren lassen. Selbst wenn der Klassenerhalt nicht gelingen sollte, fände ich es toll, wenn er bleibt. Ich halte ihn nach wie vor für einen Trainer, der den Jenaer Fußball mit seinen zweifelsohne vorhandenen Talenten wieder in die richtige Spur bringen kann.