Mainz steht vor einem Umbruch

  • Hab es mir mal gegönnt, die Frage der kicker-Überschrift in eine direkte Antwort im Thread-Titel umzuwandeln.



    Der 1. FSV Mainz 05 hat am vergangenen Wochenende den Klassenerhalt unter Dach und Fach gebracht. Nun wird hinter den Kulissen am Kader der Zukunft gebastelt - der einige Veränderungen vorsehen dürfte. Alleine drei wichtige Stammspieler wollen weg.

  • Sollten wir im Sommer einen Manager finden, der sich nicht im zweit- oder drittbesten Moment vom HSV weglocken lässt, sehe ich tatsächlich nicht allzu schlechte Zeiten. Schröder ist in jeder Hinsicht zu ersetzen, nur muss man dafür eben ordentlich Ausschau halten (passiert sicherlich schon längst).


    Generell sind wir immer noch, auch wenn das selbst bei uns mittlerweile gefühlt die Minderheit ist, jede Saison ein Abstiegskandidat, was wir die vergangenen beiden Jahre auch "bewiesen" haben. Was den Verkauf von Spielern angeht... das ist mMn eine logische Entwicklung, welche (leider!) eine wichtige Basis für unsere momentanen Erfolge darstellt. Um mit den finanziellen Machtspielen mithalten zu können, müssen wir Einnahmen erzielen. Und da wir weder ein großes, ständig volles Stadion, noch überdurchschnittlich hohe Marketing-Einnahmen etc. erzielen, müssen wir das halt über die Ausbildung von Spielern nachholen.


    Dass es dann alles so zusammen kommt, wie es momentan der Fall ist, ist garantiert nicht ideal. Ich bin auch Tage danach immer noch überrascht, wenn ich an die Leistungen der letzten Wochen denke. Das war wirklich kaum abzusehen.


    Stand heute fällt es mir schwer, eine konkrete Prognose abzugeben. Mit Hofmann haben wir einen richtig fähigen Mann als Vorstandsvorsitzender, der das Geschäft kennt und dem ich es auch zutraue, einen ordentlichen Ersatz für Schröder zu organisieren, sollten sich die Gerüchte bewahrheiten. Für die nächste Saison muss es aber so oder so einen Umbruch im Kader geben. Man hat in mindestens 70% der Saisonspiele gemerkt, dass es mit dem Teamgeist wirklich kaum gestimmt hat. Und dann wären da natürlich noch so Transfers wie Maxim oder Ujah, die es eigentlich zu korrigieren gilt.


    Ich gehe auch kaum davon aus, dass es uns nicht gelingen wird, einen fähigen Ersatz als Manager zu holen. Und wie man schon mitbekommen hat, gab es wohl bereits einige Anfragen von diversen Spielern bzw. Beratern hinsichtlich einer Verpflichtung (gab da mal nen kicker-Artikel). Da haben wir uns zum Glück einen richtig guten Ruf erarbeitet. Auch wenn die Geschehnisse auf und neben dem Platz doch ziemlich turbulent waren, wurde doch meistens zeitig interveniert und es kam wieder einigermaßen zur Ruhe. Das wäre bei anderen Vereinen sicherlich ne Ecke unruhiger gewesen, tippe ich mal.


    Auf lange Sicht ist es nur eine Frage der Zeit, bis das nächste Hoffenheim oder Leipzig aus dem "Untergrund" erscheint und weitere etablierte Mannschaften (dazu würde ich uns mittlerweile auch zählen mit 12 Saisons Bundesliga - nächste Saison wäre dann die 10. am Stück) aus den oberen Ligen verdrängt. Da sehe ich dann aber auch nicht nur für uns schwarz.


    Sollten wir doch ein zweites Mal aus der Bundesliga absteigen, lässt sich nicht wirklich vorhersagen, was passiert (das hängt auch mit der Abstiegssaison zusammen) - aber es ist gut möglich, dass wir daraufhin ein paar Jahre zweitklassig bleiben. Wäre für den ein oder anderen "Fan" vielleicht auch gar nicht so übel, mal wieder auf den Boden der Tatsachen zurückzukommen und nicht in irgendwelchen Utopien à la "es muss in dem Rhythmus europäisch gespielt werden, wie es uns bisher gelungen ist".

  • Bei dir weiß ich bevor ich die Frage überhaupt kenne und stelle, was ich erwarten kann. Danke für deine wiederholt aussagekräftige u. ausführliche Beantwortung. Freut mich jedes Mal.